2+2+2. Oder 46:2. Oder 2x7. Wer bei den Rumänen wissen will, wer da im Training gerade aufs Tor schiesst oder grätscht, muss zuerst rechnen. Die Summe ergibt dann die Rückennummer, welche die Spieler beim Test gegen Spanien in Cluj auf dem Rücken trugen.
Die Rechenaufgabe ist eine Initiative der Nationalmannschaft, Kids für Mathematik zu begeistern. Denn in Rumänien beträgt die Quote der vorzeitigen Schulabgänge zwanzig Prozent. Ebenso hoch ist laut UNESCO der Prozentsatz von Kindern, die den Kindergarten gar nicht erst besuchen. Gar ein Viertel der Primarschüler soll nicht in der Lage sein, Basis-Mathematik-Aufgaben zu lösen.
Nun, die Rumänen regen nicht nur die grauen Gehirnzellen der Kids an, sondern auch jene der Herren Didier Deschamps, Gianni de Biasi und Vladimir Petkovic. Das sind die Nationaltrainer der Gruppengegner Frankreich, Albanien und wir. Denn Rumäniens Abwehr ist kaum zu knacken. In der EM-Quali kassierten die Mannen von Anghel Iordanescu gerade mal zwei Gegentörchen. Europa-Bestwert! Noch vor Spanien und England mit je drei.
Und die Rumänen sind seit bald zwei Jahren und 17 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage kassierten sie... in der Schweiz. Im Juni 2014 beim 1:2 gegen Algerien in Genf. Auch gegen Spanien blieben die Karpatenkicker beim 0:0 fast schon standesgemäss ohne Gegentor.
Dabei haben sie keine grossen Stars in der Verteidigung. Der Goalie ist Ciprian Tatarusano, die Nummer eins der Fiorentina. Immerhin. Danach wirds abenteuerlich, denn die Abwehrspieler heissen Razvan Rat (Captain, Rayo Vallecano, derzeit verletzt), Vlad Chiriches (Napoli-Bankdrücker), Cristian Sapunaru (Panduri Targu Jiu, Rum) und Dragos Grigore (Al-Sailiya, Katar).