Deutsche Goalie-Legende Reck kritisiert Profi-Fussball
«Das grösste Hurengeschäft, das es gibt»

Ehemalige deutsche Profis lassen kein gutes Haar am Fussball-Geschäft. Nach André Schürrle hat sich nun auch Bremen-Legende Oliver Reck brutal kritisch geäussert.
Publiziert: 30.07.2020 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2020 um 00:42 Uhr
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Klare Worte: Ex-Goalie Oliver Reck rechnet mit dem Profi-Fussball ab.
Foto: imago sportfotodienst

Er hat 457 Bundesligaspiele für Schalke und Bremen absolviert. Zweimal ist er deutscher Meister geworden. Auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft hat Oliver Reck (55) getragen. 16 Jahre nach seinem Rücktritt auf Schalke 2004 rechnet der ehemalige Goalie mit dem Profi-Fussball ab.

In einem Spotify-Podcast «Im Kopf des Trainers» meint Reck: «Ich sage immer dazu: Das ist das grösste Hurengeschäft, das es gibt. Ich glaube einfach, dass da so viele Intrigen gesponnen werden oder irgendwelche Leute sich in den Vordergrund schieben oder auch gestellt werden, wo man sich hinterher fragt: Wie kann das passieren?»

Reck, der aktuell den Regionalligaverein SSV Jeddeloh trainiert, wolle sich nicht auf diese Intrigen einlassen. «Ich gehe meinen Weg, den bin ich schon als Spieler gegangen. Den gehe ich auch als Trainer und den werde ich auch die nächsten Jahre noch so gehen, so lange ich in diesem Geschäft bin.»

Verständnis für Schürrle

Ausserdem möchte der 55-Jährige den erst kürzlich zurückgetretenen Weltmeister André Schürrle in Schutz nehmen. Dieser hat mit 29 Jahren seine Karriere beendet – dafür aber viel Kritik einstecken müssen. «Dann haben das alle so zu akzeptieren», sagt Reck. «Er wird schon wissen, was er tut. Das Leben endet nicht mit 29 Jahren für ihn. Vielleicht fängt es jetzt erst richtig an.»

Schon Schürrle hat nach seinem Rücktritt mit dem Profifussball abgerechnet. Nach dem Weltmeistertitel 2014 sei er in ein tiefes Loch gefallen. «Ich wollte nicht mehr Fussball spielen, ich war völlig am Ende. Es war, als ob alles in mir gebrannt hätte. Ich hatte keine Kraft mehr in den Oberschenkeln. Es war, als hätten sie Feuer gefangen.»

Auch Mehmet Scholl hat sich kürzlich kritisch geäussert. Der ehemalige Bayern-Profi hat bei «Bild Live Bundesliga» angekündigt, auf die Trainerbank zurückzukehren, dabei aber mit Andeutungen über das Fussball-Geschäft für Aufsehen gesorgt. Scholl: «Die Plätze im hohen Fussball, den ich mir zutraue, sind eng begrenzt. Da wird auch mit Seilschaften und Intrigen gearbeitet. Das sind alles Dinge, mit denen ich nichts zu tun habe.» (mam)

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