Demonstration vor Werbetram
Muss Zürich noch ums Fussball-Stadion zittern?

Das neuste VBZ-Werbetram soll zeigen, was die Bevölkerung in nächster Zeit erwartet: Ein neues Fussballstadion in Zürich mit Wohn- und Gewerberaum. Trotzdem ist das Stadion noch nicht in trockenen Tüchern.
Publiziert: 13.09.2019 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2022 um 13:56 Uhr
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Das Cobra-Tram des Stadionprojekts «Ensemble» rollt jetzt durch Zürich.
Foto: FCZ

Auf den Zürcher Strassen rollt seit Freitag das neuste Werbetram der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) – das Cobra-Tram des Stadionprojekts «Ensemble». Das Vorhaben beinhaltet ein neues Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal mit 18'000 Plätzen, eine Genossenschaftssiedlung und zwei Wohn- und Gewerbehochhäuser mit Wohnraum für mehr als 1'500 Menschen.

Das Zürcher Stimmvolk hat dem Projekt im November des vergangenen Jahres mit 53,8 Prozent zugestimmt. Dennoch ist das Fussballstadion nicht in trockenen Tüchern.

Am Escher-Wyss-Platz marschieren am Freitag zahlreiche Projekt-Gegner auf, tun ihren Unmut mittels Plakaten kund. Lisa Kromer, Sprecherin der IG Freiräume Zürich West, sagt gegenüber BLICK: «Durch das Projekt wird das gesamte Areal versiegelt. Es ist klimaschädlich – das stört uns am meisten.»

«Ensemble»-Mediensprecher Hans Klaus entgegnet: «Unsere Partner haben schon früh in der Planungsphase darauf geachtet, dass das Quartier so ökologisch wie möglich gestaltet werden kann.»

Nun folgt ein politischer Prozess. Gegen Ende des Jahres dürfte der Gemeinderat über den Gestaltungsplan abstimmen. Bei einem positiven Entscheid besteht die Möglichkeit des Referendums. Danach könnten noch Einsprachen folgen: «Die Gegner sollten den Willen des Volkes respektieren», sagt «Ensemble»-Sprecher Hans Klaus. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Ball frühestens in der Saison 2022/23 im neuen Stadion rollen.

Das Spezial-Cobra-Tram verkehrt rund ein Jahr auf dem VBZ-Netz.

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