Das neue Gesicht: Kül setzt voll auf Fussball
«Eine Freundin macht doch nur Stress»

Publiziert: 11.07.2007 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:32 Uhr
von thomas niggl
ST.GALLEN – Er sei introvertiert und wirke oft leicht unterkühlt. Doch wenn man St.Gallens neuen Links-Verteidiger Serdal Kül (19) etwas aus der Reserve lockt, kann der Türke schon mal herzlich lachen und ganz spontan sein.

Auf die Frage, ob er eine Freundin habe, reagiert er mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht und sagt in akzentfreiem Bebbi-Dialekt: «Nein, das macht doch nur Stress. Ich konzentriere mich jetzt wirklich nur auf den Fussball.»

Serdal will ab sofort nur noch die Karte Vollprofi spielen. Er hat seine Handelsschule abgebrochen, weil
er sagt: «Ich muss mir bei Trainer Rolf Fringer den Stammplatz hart erarbeiten und erkämpfen. Und dazu werde ich mich rund um die Uhr mit dem Job auseinandersetzen.»

Beim FC Basel kickte der Linksfuss vorwiegend im Nachwuchs, also in der 1. Liga. «Unter Christian Gross absolvierte ich ein paar Testspiele. Und im Cup in Wil durfte ich sogar von Anfang an ran. Das war eine tolle Erfahrung.»

Mit Gross hatte Kül sonst nicht viel zu tun. Sein grosser Förderer war Heinz Hermann, der neue Trainer in Vaduz. Der Schweizer Rekordinternationale (117 Länderspiele) war in den letzten Jahren der Lehrmeister der grossen FCB-Talente wie Rakitic, Inler und Co. Aus der Hermann-Schule ging auch Kül hervor. Und Serdal sagt: «Ohne Heinz Hermann wäre ich niemals so weit und hätte wohl kaum einen Dreijahres-Vertrag beim FC St. Gallen erhalten.»

Für den Fussball hat sich Serdal erstmals auch von der Familie abgenabelt. Er wohnt neu in Abtwil SG. «Anderthalb Zimmer und eine Küche reichen, um Pasta zu kochen. Aber manchmal esse ich auch auswärts.»

Serdals Family wohnt in Birsfelden. Bruder Bülent (17) kickt bei den Junioren von Birsfelden. Und Schwester Felen (10) ist auch schon ein kleiner Fan. Serdals Eltern, Mami Elvan und Papi Ali, sind längst eingebürgert. «In zwei, drei Monaten werde auch ich den Schweizer Pass haben», freut sich Serdal, der am 26. November 1987 in Basel das Licht der Welt erblickt hat.

Was ist von Serdals Karriere zu erwarten? Heinz Hermann schwärmt: «Er hat grosse Perspektiven. Technisch und taktisch ist er schon sehr weit. Serdal ist beidfüssig. Er hat ein gutes Auge. Nur: Seine physischen Fähigkeiten sind noch nicht ausgereift.»

Das ist jetzt Sache von Espen-Coach Rolf Fringer, der sagt: «Serdal muss sich noch ans höhere Tempo gewöhnen und physisch zulegen. Er muss im Spiel Präsenz markieren. Damit meine ich, dass er mehr reden und dirigieren muss.» Der Ex-Naticoach ist überzeugt, dass es Kül packt. Er attestiert ihm die gleichen Qualitäten wie Hermann.

Spielplan
18. 7. GC (a)
25. 7. Basel (h)
31. 7. Thun (a)
4. 8. Luzern (h)
10. 8. Zürich (a)
18. 8. Xamax (h)
(19.8. falls Uefa-Cup)
26. 8. Sion (h)
2. 9. YB (a)
22. 9. Aarau (h)
26. 9. GC (h)
30. 9. Basel (a)
6.10. Thun (h)
(7.10. falls Uefa-Cup)
27.10. Luzern (a)
(28.10. falls Uefa-Cup)
31.10. Zürich (h)
4.11. Xamax (a)
10.11. Sion (a)
(11.11. falls Uefa-Cup)
1.12. YB (h)
(2.12. falls Uefa-Cup)
9.12. Aarau (a)
18. 7. GC (a)
25. 7. Basel (h)
31. 7. Thun (a)
4. 8. Luzern (h)
10. 8. Zürich (a)
18. 8. Xamax (h)
(19.8. falls Uefa-Cup)
26. 8. Sion (h)
2. 9. YB (a)
22. 9. Aarau (h)
26. 9. GC (h)
30. 9. Basel (a)
6.10. Thun (h)
(7.10. falls Uefa-Cup)
27.10. Luzern (a)
(28.10. falls Uefa-Cup)
31.10. Zürich (h)
4.11. Xamax (a)
10.11. Sion (a)
(11.11. falls Uefa-Cup)
1.12. YB (h)
(2.12. falls Uefa-Cup)
9.12. Aarau (a)
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