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Luzerner Trainer-Duell im Cup
Härtetest für Seoane und Häberli

«Aschermittwoch kehrt wieder Ruhe in der Stadt Luzern ein.» So schreibts Luzern Tourismus. Ein Luzerner will mit seiner Elf diesen Frieden stören: Gerry Seoane.
Publiziert: 06.03.2019 um 14:56 Uhr
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Luzern-Trainer Thomas Häberli empfängt YB und Gerardo Seoane im Cup-Viertelfinal.
Foto: Keystone
Alain Kunz und Marco Mäder

Klar hat er Verständnis, dass man den Cupknüller zwischen FCL und YB wegen der Fasnacht von letzter auf diese Woche habe verschieben müssen. «Ich war ja auch schon an der Fasnacht... Ein Besuch am Donnerstag oder am Montag gehört für jeden Luzerner irgendwie dazu», antwortet der gebürtige Luzerner auf die Frage, ob er ein Fasnächtler sei. «Nur dieses Jahr gibt es terminbedingt und durch meinen neuen Lebensmittelpunkt in Bern keinen Fasnachtsbesuch.»

Denn schliesslich hat er hat ein grosses Spiel vorzubereiten. Eines, das bereits um 18 Uhr angepfiffen wird. «Da wird der eine oder andere noch verkatert sein», denkt Seoane. Die ungewöhnliche Anspielzeit entstand übrigens unter dem Diktat der Uefa. Weil um 21 Uhr die Champions-League-Spiele angepfiffen werden, haben bis dann alle nationalen Bewerbe beendet zu sein...

Die Meisterschaft ist längst entschieden. Auch wenn man nach dem Siegtreffer gegen Sion in der Nachspielzeit einen ganz anderen Eindruck vermittelt bekam, als tout YB irre jubelte, wie wenn man den Titel bereits dingfest gemacht hätte. Inklusive Coach, was selten ist. «Wir haben ja auch einen Riesenaufwand betrieben und gelitten. Als das Tor fiel, haben sich dann alle mega gefreut. Ich mich auch. An meinen Jubel kann ich mich aber nicht mehr so genau erinnern», so Seoane. Er war ziemlich ausgelassen, um es vorsichtig zu formulieren.

Nun kommt es zum Bruch mit der Routine, mit der Regularität der Meisterschaft, wie es Seoane nennt. In dieser gelingt es ihm gut, die Spannung aufrechtzuerhalten. Wie? «Ich versuche die Monotonie im Training zu brechen. Und verschiedene Systeme spielen zu lassen, um das Team wach zu halten. Zudem haben wir Führungsspieler, welche ihre Rolle extrem gut wahrnehmen, die anderen zu pushen.»

Häberli freut sich auf YB 

Im Cup wird das nicht nötig sein. Denn YB hat hier noch eine Revanche offen wegen des verlorenen Finals 2018. Das vierte Hindernis nach den Dramen in Schaffhausen und Biel und dem Beamtensieg in Nyon ist ein Team mit einem neuen Trainer, den Seoane gut kennt. «Thomas Häberli und ich sind beide Luzerner. Zusammengespielt haben wir aber nie. Aber gegeneinander. Auch als Trainer, aber nur in Testspielen der U21-Teams.» Er selber sei kein Freund davon, den Trainer nach zwei Niederlagen zu wechseln, um neue Impulse zu senden. «Was ich aber sehe: Der FCL hat unter Thomas in zwei Spielen vier Punkte geholt.»

Häberli selbst trug während seiner Aktivkarriere über 270 Mal das YB-Trikot. Nun trifft er bereits in seinem dritten Pflichtspiel als FCL-Coach auf seine alte Liebe. «Klar ist das speziell für mich», sagt er. «Ich lebte 13 Jahre in Bern und habe da viele Freunde.» Dennoch freue er sich auf den Meister – und gibt sich kämpferisch: «Im Cup will man in den Final kommen und den gewinnen. Sonst muss man nicht mitmachen.»

Luzern wird am Aschermittwoch also bereit sein, wenn es für die Fasnächtler heisst: Fertig lustig! Und für einen der beiden Cup-Viertelfinalisten.

Fan-Proteste im Cup-Viertelfinal
Luzern macht YB zu Fasnachts-Narren!

Der Kater der Luzerner Fasnacht geht spurlos am FCL vorbei – und wie! Das Team von Thomas Häberli vermöbelt Meister YB im Cup-Viertelfinal gleich 4:0. Im Halbfinal kommts zur Affiche zwischen Luzern und Thun.
Publiziert: 06.03.2019 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 22:12 Uhr
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«Das ist eine Riesen-Ohrfeige»
3:51
YB-Fassnacht nach 0:4-Klatsche:«Das ist eine Riesen-Ohrfeige»
Nicolas Ledergerber und Alain Kunz

Das Spiel:
Die Fasnachts-Party dauert in Luzern noch ein bisschen länger! Der FCL nimmt Meister YB so richtig auseinander. Nachdem die Partie wegen Fan-Protesten verspätet angepfiffen wird (siehe «Das gab zu reden»), gehts auf dem Platz los wie die Feuerwehr: Sow scheitert nach 30 Sekunden alleine vor Zibung, nur vier Minuten später fällt die Führung für die Zentralschweizer. Als YB auf die Tube drückt, scheitert es reihenweise mit Topchancen. In Hälfte zwei kommt von YB erschreckend wenig. Währenddessen setzt Luzern zur Kür an und ballert sich in den Cup-Halbfinal gegen Thun!

Die Tore:
1:0, 5. Minute:
Voca nutzt eine Unachtsamkeit in der YB-Defensive und schickt Pascal Schürpf steil, der an Von Ballmoos zur Führung vorbei schiebt.

2:0, 62. Minute: Schneuwly kommt über die linke Seite, spielt einen schönen Ball ins Zentrum, wo Pascal Schürpf völlig vergessen geraten ist. Doppelpack!

FCL-Schürpf schnürt den Doppelpack!
0:43
YB geht im Cup unter:FCL-Schürpf schnürt den Doppelpack!

3:0, 69. Minute: Wieder von links, wieder Christian Schneuwly. Diesmal ein Freistoss. Hoch getreten fliegt das Leder an Freund und Feind vorbei ins Tor.

4:0, 75. Minute: An der Strafraumgrenze kommt Ruben Vargas an den Ball, legt ihn sich zurecht und schlenzt ihn herrlich ins linke obere Eck. Marke Traumtor!

Vargas schlenzt wunderschön zum 4:0
0:51
FCL demoralisiert YB:Vargas schlenzt wunderschön zum 4:0

Das gab zu reden: Die Aktion von rund dreissig FCL-Chaoten, den Fünfmeter-Raum vor Kickoff zu entern und das Tor in massive Ketten zu legen. Weil sich die Sicherheitsverantwortlichen entscheiden, nicht zu intervenieren, geht die total chaotische Aktion immerhin Randale-frei aus.

Hier wird das Tor in Luzern entkettet
0:42
Protestaktion der FCL-Fans:Hier wird das Tor in Luzern entkettet

Der Beste: Kalt, kälter, Schürpf! Ohne den mindesten Wackler vor dem Tor erledigt Pascal Schürpf den Berner Bären mit seinen blitzsauberen Toren zum 1:0 und zum 2:0.

Der Schlechteste: Gegen Sion war er bei seinem Comeback noch der beste gewesen. Jetzt ist Kevin Mbabu der Schlechteste. Er findet weder seine Position noch ein Gegenmittel gegen den Schürpf-Express.

Statistik: YB hat in den letzten fünf Spielen ein Törchen kassiert. Heute deren vier …

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Luzern ist so richtig in Fasnachtslaune!
Foto: Keystone

So gehts weiter: Die Cup-Halbfinals finden am 24./25. April statt. In der Liga trifft Luzern am Sonntag auf St. Gallen (16 Uhr), YB gastiert tags zuvor bei GC (19 Uhr).

*******************

Luzern – YB 4:0 (1:0)
Swissporarena, 8110 Fans, SR: Schärer

Tore: 6. Schürpf 1:0, 62. Schürpf 2:0, 69. Schneuwly 3:0, 75. Vargas 4:0.

Aufstellungen:
FCL: Zibung; Schwegler, Lucas, Cirkovic, Sidler; Vargas (85. Custodio), Voca, Schulz, Schürpf (73. Ndenge); Schneuwly, Eleke (79. Demhasaj).

YB: Von Ballmoos; Mbabu (73. Schick), Wüthrich, Lauper, Benito; Fassnacht (73. Camara), Aebischer, Sow, Ngamaleu (78. Garcia); Nsame, Assalé.

Gelb: 10. Schürpf, 32. Schulz, 44. Schwegler (alle Foul), 81. Lucas (Unsportlichkeit).

Bemerkungen: Luzern ohne Kakabadze, Knezevic, Juric und Schmid (alle verletzt). YB ohne Sulejmani, Lotomba, Hoarau (alle verletzt) und Von Bergen (gesperrt).

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