Die Frage wird ihm immer wieder gestellt. Geduldig beantwortet CC sie ein ums andere Mal: «Nein, eine Erklärung für diese Walliser Cupfinal-Kraft habe ich nicht.» Die Freude ist gewaltig beim Architekten aus Martigny, der seine sechste (!) Cup- trophäe holt – einsamer Rekord!
Im Moment des Triumphes mag er sogar erstmals über sein Privatleben reden. Die Gerüchte hatten im Wallis Kapriolen geschlagen, die ihresgleichen suchten. Von einem fürchterlichen Rosenkrieg war die Rede gewesen. Nur CC hat immer eisern geschwiegen.Jetzt bestätigt er: «Ja, Carole und ich haben uns getrennt.» Carole, das ist seine zweite Frau. Seither wohnt Constantin nicht mehr in Martigny, sondern in Sion. Dann ist das Thema beendet. «Und ja», ergänzt er noch schnell, «ich mag junge Frauen.»
Crettenand: Vom Abstellgleis über die 1. Liga in den Cupfinal
Noch verrückter als für den Präsidenten ist der Final für Didier Crettenand. Noch vor zwei Wochen hätte er jeden für verrückt erklärt, der ihm gesagt hätte: Du wirst den Cupfinal durchspielen und deine dritte Trophäe holen. Nach verkorksten Abstechern zu Blackburn und Varese, die nicht in einem Vertrag enden, kehrt das Eigengewächs im Winter reumütig zu Sion zurück. «Einen Vertrag erhielt ich nicht, aber immerhin durfte ich bei den Reserven spielen», erzählt Crettenand.
Noch vor einer Woche hatte er nur eine Mission: Die U21 in der 1. Liga halten. Das gelingt. Didier darf in der Cupfinal-Hauptprobe gegen Xamax in der Meisterschaft (0:0) ran. Er nutzt seine Chance.
Plötzlich steht der ehemalige U21-Internationale in der Cupfinal-Elf, schlägt gar die Corner von links. So auch bei Vanczaks 2:0. Jetzt darf der Mann, der mit einer Spieler- lizenz wie jeder 3.-Liga-Amateur Cupsieger wurde, mit CC um einen Vertrag verhandeln.