Sion-Captain im Cup-Knüller gesperrt
Murat Yakin legt sich mit Kouassi an!

Der Knatsch um den Captain des FC Sion. Im ersten Rückrundenspiel gegen Lugano spielt Xavier Kouassi 76 Minuten. Seither keine Sekunde mehr. Was ist da los?
Publiziert: 22.02.2019 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:04 Uhr
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Für Xavier Kouassi läuft es bei Sion derzeit nicht nach Plan.
Foto: Keystone
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Alain KunzReporter Fussball

Er schien unantastbar zu sein. Als ihn Christian Constantin letzten Winter aus Boston zurückholt, wird er gleich wieder Captain und zum wichtigsten Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Ligaerhalt und am Schluss zu Platz sechs. Kouassi macht in Sion die Musik. Wie 2015, als er als Captain die Cuptrophäe stemmt. «In der Vorbereitung in Belek sagt er zum Thema Coach: «Murat Yakin ist ein grosser Trainer.»

Und jetzt? Einen Monat später? Drei Fehlpässe in den ersten paar Minuten gegen Lugano kosten ihm den Platz. Yakin gnadenlos! Gegen Luzern muss er auf die Tribüne. Sion siegt. Beim 0:1 gegen Basel sitzt er 90 Minuten auf der Bank. Statt ihm kommen Morgado, Uldrikis und Djitté rein. Was ist da los?

CC gibt sich bedeckt: «Da musst Du mit Murat reden. Xavier arbeitet gut. Ich kann ihm nichts vorwerfen.» Sind die Hintergründe im Ende Saison auslaufenden Vertrag zu sehen? CC: «Nein. Es ist zu früh, um sich da Gedanken zu machen.»

«Ich bleibe ruhig»

Das sieht auch Kouassi selber so. «Ich arbeite und bleibe ruhig. Ich bin Profi», sagt der Mann, der die Binde wieder an Kevin Fickentscher verloren hat. «Für alles weitere musste Du den Coach fragen.»

Gesagt. Getan. «Welches ist das für uns im Februar wohl wichtigste Spiel?», fragt Yakin rhetorisch. Nun, da kann nur der Cup-Viertelfinal gegen Basel am kommenden Mittwoch gemeint sein. «Und da ist Xavier gesperrt. Was soll ich also eine Mannschaft im Hinblick auf dieses Spiel aufbauen mit Spielern, die dann nicht dabei sind?» Es ist die nächste rhetorische Frage. «Und die Jungs haben es ohne Xavier einigermassen gut gemacht. Ohne den erfundenen Penalty in Basel ist auch dieses Spiel völlig offen.»

Auch Kukeli fällt aus

Schon irgendwie verrückt! Da plant Yakin also bereits zwei Wochen und drei Spiele im voraus das Spiel im Wettbewerb, den das ganze Wallis mit CC an der Spitze derart liebt. Und den, kleine Randnotiz, Yakin als Trainer noch nie gewonnen hat. Pech für ihn, dass der Mann, der zuletzt an Kouassis Stelle spielte, sich bereits wieder verletzt hat: Burim Kukeli wird die nächsten Wochen wegen einer Muskelverletzung fehlen. Wer rückt nun nach? Yakin: «Also wenn ich an etwas keinen Mangel habe, dann ist das an Spielern. Vor allem an defensiven Mittelfeldspielern.» Er zählt auf: Song, Mveng, Zock, Grgic…

Und seit heute hat er einen neuen Spieler im Training: Robert Acquafresca (31), der ehemalige Bologna- und Cagliari-Star, der in der Serie A einst 196 Spiele und 40 Tore gemacht hat. Er trainierte zuletzt in der U21 und in Sion wusste kaum jemand, dass er noch da ist. Trotz Vertrags bis 2020. Jetzt wird er von Yakin mal getestet.

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