Der nächste Super-Ligist ist raus! Yverdon schlägt Lausanne in einem umkämpften Waadtländer Derby mit 2:1 nach Verlängerung. Damit zieht der Challenge-Ligist zum fünften Mal in der Geschichte in den Cup-Viertelfinal ein.
Und bereits die Startphase gehört dem Underdog. Yverdon hat mehr von der Partie und müsste nach einer Viertelstunde eigentlich in Führung gehen. Rodrigues haut den Ball aus bester Position aber deutlich über das Tor (16.). Die Lausanner hingegen bleiben bis auf einen Abschluss von Lekoueiry (14.) lange harmlos, gehen dann in Person von Topskorer Bair aber doch in Führung.
Eine Antwort des Underdogs lässt in einer in dieser Phase harmlosen Partie bis zur zweiten Halbzeit auf sich warten. Dort sucht Yverdon den Ausgleich, scheitert aber immer wieder an Letica. Die Konterversuche des Super-Ligisten sind derweil zu harmlos. So bleibt das Heimteam im Spiel und trifft mit Beginn der Schlussphase doch noch zum Ausgleich.
In der Folge bleiben die grossen Chancen aus und so muss die Verlängerung entscheiden. In dieser haben die Lausanner leichte Vorteile, Diakité vergibt allerdings die beste Möglichkeit (93.). Und als vieles bereits auf ein Penaltyschiessen hindeutet, fällt das Tor auf der anderen Seite. Golliard schiesst den Underdog wenige Minuten vor Schluss zum Sieg und lässt die Fans ausflippen.
25. Minute, Theo Bair, 0:1. Lekoueiry bedient Bair mit einem cleveren Zuspiel in die Tiefe. Der Kanadier behält vor Yverdon-Goalie Enzler die Nerven und schiebt zur Führung ein.
71. Minute, Dejan Sorgic, 1:1. Marchesano spielt auf Tijani, dieser leitet direkt zu Sorgic weiter. Der serbische Routinier lässt Letica mit einem wuchtigen Abschluss keine Chance und markiert seinen 14. Cup-Treffer.
114. Minute, Robin Golliard, 2:1. Golliard wird auf der rechten Seite angespielt und dribbelt an. In bester Robben-Manier zieht er nach innen und schlenzt den Ball mit dem linken Fuss ins lange Eck.
Mohamed Tijani liefert sich mit Theo Bair in echtes Duell der Schwergewichte. Aber er verteidigt nicht nur: Der Nationalspieler Benins liefert auch eine herrliche Vorlage zum Ausgleichstreffer von Dejan Sorgic.
Mauro Rodrigues wird seine verpasste Chance in der 16. Minute noch lange in Erinnerung behalten. Alleine vor dem Tor schiesst er den Ball drüber. Und auch danach trifft er viele schlechte Entscheidungen.
Yverdon-Trainer Adrian Ursea beschliesst für diese Partie, seinen Ersatzgoalie Simon Enzler aufzustellen. Nicht so Peter Zeidler. Der Deutsche lässt Karlo Letica von Beginn an spielen — aber aus gutem Grund: Da der Kroate am Sonntag gegen Lugano gesperrt ist, will er mit Thomas Castella, seinem zweiten Torhüter, kein Risiko eingehen.
Luca Cibelli muss am Mittwoch 120 Minuten (und ein Penaltyschiessen) pfeifen und macht dabei keinen offensichtlichen Fehler. Er verteilt die Karten nicht immer sinnvoll, meistert die Partie insgesamt aber gut.
Die Fans von Lausanne bieten den restlichen der 3220 Zuschauern an diesem Mittwochabend ein wahres Feuerwerk. Die Yverdon-Anhänger haben eine hübsche Zeichnung vorbereitet, auf der ein Zeichentrickjäger einen Wolf erschlägt und ihn als Trophäe präsentiert. In der 38. Minute stimmen die Fans aus Lausanne sogar einen Gesang an, der von einem Teil der Seitentribünen aufgegriffen wird.
Für beide Teams geht es am Wochenende mit dem Ligaalltag weiter. Yverdon spielt am Sonntag gegen Aarau, Lausanne empfängt am gleichen Tag Lugano (16.30 Uhr). Die Cup-Viertelfinals stehen vom 3. bis 5. Februar an.





