Xamax steht zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder im Cup-Viertelfinal. Die Neuenburger schlagen Nyon im Westschweizer Derby mit 5:3 nach Penaltyschiessen.
Die Partie ist von Beginn an von vielen Zweikämpfen und hart geführten Duellen geprägt. Chancen hingegen sind Mangelware – ein richtiger Cupfight eben. Nur einmal wird es vor dem Seitenwechsel richtig gefährlich. Nach rund einer halben Stunde klären erst Hajrulahu einen Kopfball und dann Bayard den Nachschuss von der Linie und bewahren Xamax damit vor dem Rückstand.
Dass es aber auch noch harmloser geht, beweist der Grossteil der zweiten Hälfte. Erst gegen Ende der Partie kommen beide Teams plötzlich zu Möglichkeiten. Erst kann der eingewechselte Stoll gerade noch rechtzeitig gestört werden, dann gelingt Deme auf der anderen Seite der vermeintliche Lucky Punch. Doch nur wenige Minuten später schickt Bega das Spiel mit einem absoluten Geniestreich von der Mittellinie doch noch in die Verlängerung.
In dieser ist Nyon näher am Siegtreffer. Erst scheitert Bega an Omeragic, dann Stoll aus spitzem Winkel am Pfosten. Den Weg ins Tor will der Ball aber nicht finden und so muss die Entscheidung im Penaltyschiessen her. Dort hat Xamax die besseren Nerven und zieht unter die letzten Acht ein.
83. Minute, Malik Deme, 0:1. Xamax kombiniert sich für einmal gut durch die Nyon-Abwehr. Über mehrere Stationen gelangt der Ball zu Streit, dessen Abschluss Mastil noch parieren kann. Die Kugel landet allerdings genau vor den Füssen von Deme, der nur noch einschieben muss.
88. Minute, Leorat Bega, 1:1. Was für ein Traumtor! Xamax-Goalie Omeragic führt einen Freistoss aus, doch dieser misslingt komplett. Der Ball kommt zu Bega, der aus der eigenen Hälfte (!) abzieht und Omeragic überlupft.
Erst einmal konnte Nyon vor dem heutigen Duell gegen Xamax gewinnen. Vor rund einem Jahr feierten die Waadtländer zu Hause einen 2:1-Sieg. Ansonsten standen aus elf Challenge-League-, Promotion-League- und Cup-Partien acht Niederlagen und drei Remis zu Buche. Eine neunte Pleite kommt nun hinzu – wenn auch nicht nach 90 Minuten.
Désirée Blanco leitet das Spiel. Sie muss eine von vielen Zweikämpfen geprägte Partie zwar immer wieder unterbrechen, bekundet dabei aber wenig Mühe. Einen VAR gibt (und braucht) es nicht.
650 Zuschauer sehen sich die Partie bei kühlen Temperaturen im Stadion an.
Nyon ist am Samstag bei Tabellenschlusslicht Bellinzona zu Gast. Xamax spielt einen Tag zuvor im «Ausland» beim FC Vaduz. Im Cup geht es für die Neuenburger im Februar (3., 4. oder 5.) mit dem Viertelfinal weiter.

