FCB-Trainer Marcel Koller (58) hat nach dem glückhaften Sieg im Cup gegen Lausanne-Ouchy gut lachen. Wobei: Ein paar Sorgenfalten hat Koller schon immer noch auf der Stirn, als er wenige Minuten nach dem 2:1 seiner Mannschaft gegen tapfere Waadtländer, die zwischenzeitlich 1:0 geführt hatten, vor die Reporter tritt.
«Es gibt im Cup immer wieder solche Partien», sagt Koller. Er habe am Dienstagabend das Pokalspiel zwischen Bochum und Bayern angeschaut – logisch, schliesslich war Koller von 2004 bis 2009 Trainer gewesen beim VfL. Und so sah Koller also ein verrücktes Pokalspiel, das die Bayern nur deshalb gewannen, weil Bochums junger Verteidiger Armel Bella-Kotchap kurz vor Schluss Rot sah und weil Thomas Müller in der 89. Minute den Siegtreffer erzielte. Bayern-Dusel nennt man das im Jargon: Schlecht spielen und am Schluss, womöglich mit der letzten Chance, doch noch gewinnen.
Schweizer FCB kanns immer noch
Der Schweizer FCB hat das bei seinen acht Meistertiteln in Serie bisweilen ebenfalls meisterhaft hinbekommen – und an diesem lausig kühlen Mittwochabend in Nyon gezeigt, dass er es immer noch kann.
Auf holprigem Untergrund, gegen aufopfernd kämpfende Lausanner, tut sich der FCB nämlich lange, sehr lange, sehr schwer. Auch nachdem Fabian Frei kurz nach der Führung der Waadtländer den Ausgleich erzielt, sind die Basler Aktionen nicht zwingend.
«Brauchten ein Quäntchen Glück»
In der 92. Minute, es läuft die zweite von drei Nachspielminuten, sieht Kemal Ademi den eingewechselten Noah Okafor am Strafraum und passt scharf und flach dort hin. Mit einem sagenhaften Hackentrick lässt Okafor seinen Gegenspieler ins Leere laufen und schlenzt den Ball mit links zum Sieg ins Tor.
«Wir haben sogar noch ein bisschen länger gewartet als Bayern am Dienstag», sagt Koller über die Aktion seines Jungstars. Gibt dann aber auch zu: «Wir brauchten heute schon ein Quäntchen Glück.» Basler-Dusel halt!