Cupsieger Winterthur? «Das darf auf keinen Fall passieren, sonst steigt der Klub noch ab», sagt Luca Zuffi mit einem Augenzwinkern. Der Winterthurer in Diensten des FC Basel spielt auf die vergangene Saison an, als der FCZ zwar die Cup-Trophäe holte, wenige Tage zuvor jedoch abstieg.
Dasselbe Schicksal droht dem FC Winti, die Mannschaft steckt knöcheltief im Abstiegssumpf, Tabellenletzter der Challenge League, ein Zähler Rückstand auf den 9. Rang. Nur eines der letzten 17 Meisterschaftsspiele hat Winti gewonnen, im Februar gegen Wohlen.
Damals auf der Tribüne: Luca Zuffi. «Wann immer es möglich ist, gehe ich auf die Schützi», sagt der 27-Jährige, dessen Vater bei Winti als Assistenztrainer amtet.
Heute Mittwoch kommt der Sohn für einmal nicht als Fan, sondern als Gegner. Zusammen mit den beiden anderen Winterthurern beim FCB, Manuel Akanji und Davide Callà.
Ein Schützenfest für Basler?
9400 Zuschauer werden aus dem Cup-Halbfinal ein Schützi-Fest machen. Wirds auch ein Schützenfest für die Basler? «Wir sind gewarnt», sagt Zuffi. Schliesslich habe Winti im Viertelfinal YB eliminiert. Auswärts. Nach einem 0:2-Rückstand. An guten Tagen könne die Elf jeden schlagen. Trotzdem: Der FCB ist nicht YB. Und er spielt die beste Saison seit 13 Jahren. Beeindruckend, wie er in der Super League trotz 17 Punkten Vorsprung weitermarschiert.
Was ebenfalls gegen eine Cup-Sensation spricht: die Bilanz der vergangenen Jahre. Im Herbst 2014 sehen die Winterthurer kein Land, kassieren eine 0:4-Klatsche. Im Halbfinal 2012 wird dem FCW beim Stand von 0:1 ein Penalty unterschlagen, als der damalige FCB-Goalie Yann Sommer Wintis Kuzmanovic foult.
In beiden Spielen der tragische Held: Luca Zuffi. Im ersten Spiel trägt er noch den Winti-Dress, muss mitansehen, wie sein Team von Schiri Bieri benachteiligt wird. Und vor drei Jahren darf er vor dem Spiel in jedes Mikrofon sagen, wie viel ihm das Duell gegen seinen Stammklub bedeutet. Dann setzt ihn sein damaliger Chef Paulo Sousa 90 Minuten auf die Bank.
Das wird heute anders sein. Zuffi und Co. freuen sich auf das Schützi-Fest.
Vater-Sohn-Duell
Ein besonderes Duell wird es natürlich auch für Wintis Assistenztrainer Dario Zuffi, wenn sein Team gegen Sohn Luca antritt. «Das macht die Partie für mich schon speziell», gibt Papa Zuffi zu. Dennoch dürfe man das Spiel nicht auf das Duell Zuffi gegen Zuffi reduzieren, sagt der Vater im «Tagesanzeiger»: «Ich stehe ja nicht auf dem Platz, ich kann ihn nicht ‹niedermähen›.»