«Wir wollen in den Final und korrigieren, was letztes Jahr passiert ist»
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YB-Nsame vor dem Cup-Spiel:«Wir wollen korrigieren, was letztes Jahr passiert ist»

Der Meisterheld 2018 und seine Luzerner Erinnerungen
Seoane erwartet von Nsame die nächste Explosion

Jean-Pierre Nsame hat sich mit seinem Tor zum Meistertitel 2018 gegen Luzern unsterblich gemacht. Seither ist jedes Spiel gegen die Innerschweizer ein ganz Spezielles. Auch heute im Cup-Viertelfinal (18 Uhr)?
Publiziert: 06.03.2019 um 09:44 Uhr
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Jean-Pierre Nsamé (YB) freut sich 2018 über den Meister-Titel.
Foto: imago/Manuel Winterberger
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Alain KunzReporter Fussball

Jeder Berner Fan erinnert sich an den 28. April 2018 und an die 89. Minute. Und jeder Berner, der nicht im Stadion war, erinnert sich noch haargenau, wo er an diesem Abend war. So wie an Mauerfall oder 9/11. Nsame hat für einen Moment für die Ewigkeit gesorgt.

Mittlerweile ist das bald ein Jahr her und YB wird wieder Meister werden. Die Eruption wird beim zweiten Mal nicht mehr so gewaltig sein. Aber es gibt da ein neues Datum, das sich die YB-Fans in ihr Herz einbrennen wollen, das für ein Erdbeben sorgen soll: Den 19. Mai 2019. Dann steigt der Cupfinal. In Bern.

Den Wettbewerb, den YB nun seit 32 Jahren nicht mehr gewonnen haben. Wie 2018 die Meisterschaft. Den Cupfinal verloren sie damals gegen den FCZ. Und das schmerzt immer noch!

«Es tut immer noch sehr weh»

«Wir wollen diese Enttäuschung unbedingt ausradieren», sagt Nsame. «Es tut immer noch sehr weh.» YB fehlten damals ein, zwei Prozent, um der Favoritenrolle gerecht zu werden. Wohl den Meister-Festivitäten geschuldet.

Nsame: «Wenn nur ein kleines Bisschen fehlt, reicht es nicht. Wir hatten uns sehr gut vorbereitet. Aber unterbewusst waren wir wohl immer noch ein wenig im Festmodus.»

Das wird 2019 anders sein. Doch zuerst müssen zwei Hindernisse auf dem Weg geräumt werden. Das erste in der Innerschweiz. «Immer, wenn ich gegen die Luzerner spiele, kommt dieses Bild vom 28. April hoch. Das ist unausweichlich. Dieses Spiel werde ich nie vergessen.»

Aber, und dann wechselt Nsame in die Gegenwart: «Es ist nicht dasselbe Datum. Nicht derselbe Ort. Nicht dieselben Spieler. Was gleich bleibt: Es wird das wichtigste Spiel des Jahres sein! Ohne Sieg in Luzern können wir diese Finalkorrektur nicht vornehmen.»

Im Oktober gabs die einzige Niederlage

Dazwischen hat YB schon zweimal gegen den FCL gespielt. Zuerst gabs im August ein 3:2 in Luzern. Und dann, am 6. Oktober, die einzige Saisonniederlage: 2:3. Nsame erinnert sich: «Als ich nach einer Stunde reinkam, sagte mir Guillaume Hoarau: Hey, das ist DEIN Gegner. Gegen die triffst du.»

Gesagt, getan: In der 79. Minute markiert Nsame das 2:1. Dass dann die Luzerner in den letzten zehn Minuten noch zwei Mal trafen, war in Hoaraus Drehbuch nicht vorgesehen…

Apropos Hoarau: Der ist seit ein paar Wochen verletzt out, könnte heute aber erstmals wieder auf der Bank sitzen. Ihn vertrat Nsame exzellent.  Einzig die Torausbeute ist mangelhaft.

«Er hat sich stetig gesteigert», sagt Trainer Gerry Seoane über den Kameruner. «Er hat eine sehr gute Bindung zum Team und zu Sturmpartner Roger Assalé entwickelt. Zudem hat er eine grosse Opferbereitschaft. Er hat unglaubliche Qualitäten vor dem Tor hat, erzielt er zu wenig Skorerpunkte und Tore. Da erwarte ich eine Explosion!»

Also vielleicht doch wieder eine Explosion gegen Luzern?

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