Valentin Stocker gibt sich in der Halbzeitpause angriffiger als zuvor auf dem Feld. Erst knöpft er sich den Schiedsrichter vor («Nicht auf der Höhe»), dann grätscht er seinem eigenen Trainer von hinten in die Beine («Wir haben nach vorne kein Konzept»).
Klar, der Penaltypfiff vor dem 0:2 ist hart. Und ja, die Basler finden gegen einen hervorragend eingestellten Aussenseiter keine Mittel. Eine Handschrift? Ist unter Sforza in dieser Saison kaum erkennbar. Stattdessen wirkt der Trainer in jeder Beziehung komplett überfordert. Auch weil die Basler keinen Sportchef haben, der Sforza auf die Finger schaut. Statt einen dringend benötigten Aussenverteidiger holen die Bebbi in der Winterpause zwei Offensivkräfte. Und gegen Winti solls mit Aldo Kalulu jener Mann richten, den man seit Sommer loswerden will.
Auf dem Platz gestanden ist Sforza bei der Schande von Basel trotzdem nicht. Im Gegensatz zu Stocker, der als Captain das Gesicht des Untergangs ist. Ausser eines üblen Fouls an Buess kommt nicht viel von jenem Mann, der gegen Winterthur sein 368. Pflichtspiel für den FC Basel absolviert – und seine wohl bitterste Pleite der Karriere kassiert.
Es ist ein Debakel, das Konsequenzen haben muss. Für Sforza, der dringend Unterstützung auf sportlicher Ebene braucht. Und für die Führungsspieler um Stocker, die sich an der eigenen Nase nehmen müssen.
Nach dem Spiel spricht der Captain von einem Tiefpunkt. Und dass man jetzt die Klappe halten müsse. Etwas, das er sich schon in der Pause hätte zu Herzen nehmen sollen.