Darum gehts
- FCZ schrammt gegen Wettswil-Bonstetten an Blamage vorbei
- Canepa unzufrieden mit Team, Lichtsteiner kritisiert Schiedsrichterentscheidungen
- Drei mögliche Penalty-Situationen für Wettswil-Bonstetten nicht gegeben
Mann, das war haarscharf. Ganz knapp schlittert der FCZ im neuen Zürcher Derby, dem Üetliberg-Derby, an einer Blamage vorbei. Denn in der Schlussphase hätte Erstligist FC Wettswil-Bonstetten durchaus einen Penalty zugesprochen erhalten können, als Mesto von Palacio von den Beinen geholt wird.
Bei YB gegen Sion flog der Walliser Kronig für eine ähnliche Szene vom Platz. Und dann vergeben zuerst Rüegger und dann Di Battista für das Team von Stephan Lichtsteiner das 1:1. Positiv gesehen für den FC Zürich: Kamberi und Stork retten jeweils mit grossen Grätschen.
Canepa mit Team «nicht zufrieden»
Und so kommt es, dass Emmanuels 1:0 bis in die Nachspielzeit Bestand hat, bis derselbe Spieler nach einem Konter leichtes Spiel hat und den Deckel draufmacht. Bitter ist das 0:1 für WB-Goalie Luca Thaler, den Zwillingsbruder von Aarau-Urgestein Marco Thaler. Wenn du die Sensation schaffen willst, liegen solche Böcke nicht drin. Zuvor hatte er zweimal gegen Gomez super gerettet.
Und so kommt es, dass die grosse Party in der Functiomed-Arena mit 6000 Fans doch zwei unzufriedene Protagonisten zurücklässt. Da ist FCZ-Präsident Ancillo Canepa, der nach dem Spiel den Kopf schüttelt: «Solche Gegner können alle auch Fussball spielen. Aber ich bin mit der Mannschaft nicht zufrieden. Das war sehr harzig.» Natürlich könne man anderntags sagen: Schwamm drüber. Eine Runde weiter. Aber: «Grundsätzlich sehen wir eine positive Entwicklung im Team. Deshalb bin ich ein wenig frustriert über das, was ich gesehen habe.»
Lichtsteiner: «Das ist nicht okay»
Das sagte auch Lichtsteiner, der sogar drei Situationen ausgemacht hat, bei denen der Zuger Ref Mirel Turkes hätte auf den Punkt zeigen können. «Wir hätten sie aber auch so packen können. Wir haben die Chancen nicht gemacht und müssen uns an der eigenen Nase nehmen. Aber wir haben drei Penalty-Episoden gegen uns. Und alle Gelben gegen uns. Das ist nicht okay.»
Nach dem Schlusspfiff verschwindet der Luzerner flugs in der Garderobe, verpasst die verdiente Ehrenrunde seiner Jungs. Auch die Südkurve applaudiert lautstark. «Ich musste mich abreagieren und Dampf ablassen. Unmittelbar nach dem Spiel steht die Niederlage im Vordergrund. Das ist mein Charakter. Aber klar – es war ein Super-Highlight!»
Vor allem für Captain Flavio Peter, der von den Fans frenetisch gefeiert wurde. «Die Gemütslage ist gespalten. Wir sind megastolz, aber auch riesig enttäuscht, dass wir nicht in die Verlängerung gekommen sind.»