Ludovic Magnin mag an der Basler Seitenlinie nicht einmal mehr richtig jubeln. Was zum Teil daran liegen dürfte, dass Junior Zé bei seinem Tor zum 2:1 in der Verlängerung von einem groben Patzer von Carouge-Goalie Antonio profitiert.
Viel eher aber hängt Magnins Zurückhaltung damit zusammen, dass sein FCB nur ein paar Minuten zuvor das Cup-Out in letzter Sekunde verhindert hat. Und dass Magnin vielleicht bereits ahnt, dass die Basler Zitterpartie im Stade de la Fontenette damit noch lange nicht beendet ist.
Tatsächlich bewahrheiten sich die Befürchtungen des Basler Trainers in der 118. Minute: In Unterzahl gleicht Sene mit einem traumhaften Distanzschuss wieder aus und sichert dem Challenge-League-Vertreter so den Einzug ins Penaltyschiessen. Weil dort aber Salvi die Genfer Versuche von Maouche, Traoré und Sene pariert, duselt sich der FCB doch noch irgendwie in den Achtelfinal.
Dabei hatte der Titelverteidiger aus Basel eigentlich bereits aus dem Cup-Wettebwerb ausgestempelt. Bereits 93 Minuten sind gespielt, als Joker Agbonifo den FCB mit seinem Tor zum 1:1 in die Verlängerung rettet.
Ausgerechnet Shaqiri verschiesst vom Punkt
Zuvor hatte ausgerechnet Xherdan Shaqiri die beste Basler Gelegenheit zum Ausgleichstreffer liegen lassen. Als der FCB-Captain nach einer Stunde endlich auf den Platz kommt, darf er sich gleich als erste Amtshandlung den Ball auf den Penaltypunkt legen. Doch der FCB-Topskorer scheitert mit seinem schwachen Versuch an Carouge-Keeper Antonio, der damit die 1:0-Führung der Genfer bewahrt.
Wobei diese zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits viel höher ausfallen müsste. Der Titelverteidiger, bei dem Ludovic Magnin fünf Tage vor dem Europa-League-Startspiel zahlreiche Stammkräfte schont, liefert einen desolaten Auftritt ab. Neben Shaqiri müssen auch Marwin Hitz, Dominik Schmid und Metinho in der 39. Minute von der Bank mitansehen, wie Luc Essiena mit einem abgefälschten Flachschuss zur verdienten Genfer Führung trifft.
Carouge ist auch nach der Pause die bessere Mannschaft. Selbst als sich Essiena eine Viertelstunde vor Schluss mit Gelb-Rot vorzeitig verabschiedet, bleibt ein Basler Sturmlauf aus – bis Agbonifo Magnin ein erstes von dreimal durchatmen lässt.