Zuerst tappen die Bayern im Emirates-Stadion im Dunkeln, geraten gegen Arsenal ins Hintertreffen. Doch dann knipsen sie die Lampe an.
Innert 20 Minuten ist das Viertelfinal-Hinspiel gegen das Premier-League-Spitzenteam gedreht. Immer wieder laufen die Gunners in giftig vorgetragene Konter der Bayern. Aber die Münchner brennen nicht bis am Schluss durch, sondern beginnen zu flackern. Denn Arsenal-Joker Trossard gleicht die Partie zehn Minuten nach seiner Einwechslung wieder aus (76.). Am Ende bleibts beim Remis.
Die Bayern leuchten trotz zwei Liga-Niederlagen in Folge bereits vor der Partie in London. Die Stars stimmen sich in einer Hoteletage unter den grellen Kronleuchtern und auf Teppich mit Fussballtennis und Fitnessübungen auf das Duell mit Arsenal ein. «Anschwitzen» nennen es die Bayern, die fleissig Ausschnitte davon teilen.
Bayern-Chancen absolut intakt
Im Rampenlicht auf dem Platz: Bayern-Stürmer Harry Kane (30). Der 62-fache englische Nationaltorschütze ist nicht gerne gesehen bei der Rückkehr auf die Insel. Er wird von praktisch bei jedem Ballkontakt ausgebuht. Klar, Kanes Ex-Klub Tottenham ist der Erzrivale, für den der Stürmer in mehr als zehn Jahren 14 Mal gegen Arsenal traf. Nun kommt ein Bayern-Tor dazu: Kane verwertet den Penalty zum 2:1 (32.), der nicht das letzte Wort in dieser Partie ist.
Der Münchner Befreiungsschlag bleibt nach zwei Liga-Niederlagen in Folge gegen Rivale Dortmund und Underdog Heidenheim zwar aus. Doch in der Champions League bleiben alle Chancen bestehen. Letztes Jahr war im Viertelfinal gegen Manchester City Schluss. Jetzt stehen die Chancen für den Bundesliga-Zweiten mit 16 Punkten Rückstand auf Leader Leverkusen gut, immerhin im internationalen Geschäft weiter zu leuchten.