Trauriges Geheimnis aus der Kindheit
Kranke Mutter machte Lichtsteiner stark

Exklusiv! Der Schweizer Final-Held Stephan Lichtsteiner (31) schreibt im BLICK nach der Champions-League-Niederlage gegen Barcelona (1:3).
Publiziert: 08.06.2015 um 18:41 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:53 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/4
Familienglück: Stephan Lichtsteiner mit Ehefrau Manuela, Sohn Noe Fabio und Tochter Kim.
Foto: Toto Marti
Von Stephan Lichtsteiner

Leider haben wir den Champions-League-Final verloren. Eine Wahnsinnssaison, die mit dem wichtigsten Titel des europäischen Fussballs hätte gekrönt werden können.

Wir haben alles gegeben – gingen am Ende aber als Verlierer vom Platz. Auch wenn die Enttäuschung natürlich riesig ist, als Verlierer fühle ich mich nicht. Es überwiegt der Stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein, die unglaubliche Charaktere vereint. Wir haben alle viel durchgemacht und uns nie unterkriegen lassen.

In dieser Saison haben wir in Italien die beiden wichtigsten Titel geholt, die Meisterschaft und den Cup-Final für uns entschieden. Der vierte Meistertitel in Folge. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen.

Der Druck, im Champions League Final zu stehen, war enorm – das Medieninteresse riesig. Zum Glück hatte ich ein Umfeld, welches mir den Rücken frei gehalten hat. Seit fast 10 Jahren gehen Manuela und ich gemeinsam durchs Leben.

Sie unterstützt mich und weiss, dass der Fussball mein Leben ist. Manuela gestern mit unseren Kindern live in Berlin dabeizuhaben, war einmalig. Auch meine Eltern konnten dabei sein – keine Selbstverständlichkeit.

Als ich ein Junge war und in der Innerschweiz bei den Junioren spielte, erkrankte meine Mutter schwer. Wegen eines Blutgerinnsels lag sie fast ein Jahr im Spital. Das war für meinen Vater, meinen Bruder Marco und mich keine einfache Zeit. Ich habe sie oft besucht, gehofft und gebangt. Diese Zeit hat uns als Familie enorm zusammengeschweisst. Heute bin ich wahnsinnig stolz auf sie.

Nie, gar nie liess sie sich unterkriegen. Es ist dieser unbändige Wille, den ich von ihr geerbt habe. Wer solche Situationen durchsteht, wird dem Leben gegenüber demütiger, dankbarer. Dankbar für Dinge, die man sich mit Geld nicht kaufen kann: Gesundheit und eine glückliche Familie.

Und diese Familie hat nun erst einmal Priorität!

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen