SRF-Experte mit verbalem Ausrutscher
Sutter entschuldigt sich für Terror-Versprecher!

Alain Sutter redet wenige Minuten nach einem Bericht über den Terror-Anschlag in Dortmund von Terror im Barça-Strafraum und bereut es sofort!
Publiziert: 13.04.2017 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:30 Uhr
Michael Wegmann

Logisch, dass Matthias Hüppi und seine Experten Marco Streller und Alain Sutter gestern während der aktuellen Champions-League-Übertragung auf SRF 2 den Terror-Anschlag auf die Spieler von Borussia Dortmund tags zuvor thematisieren.

Erst versucht Streller das Unfassbare in Worte zu fassen. Dann sagt Sutter zum Anschlag auf den BVB-Bus: «Wann begreift die Menschheit einmal, dass weder Gewalt noch Aggression ein adäquates Mittel ist, um Probleme zu lösen? Generell auf der Welt passieren so viele schreckliche Sachen, die zeigen, dass die Menschheit noch immer glaubt, dass Gewalt ein probates Mittel ist. Ich hoffe einfach, dass dieses Bewusstsein irgendwann einmal bei allen ankommt!»

Mehr Zeit bleibt dem Trio nicht auf den fiesen Terror-Anschlag in Dortmund einzugehen. Vor dem Anpfiff zwischen Bayern und  Real, ist ein kurzer Rückblick auf den 3:0-Sieg von Juve gegen Barcelona geplant.

Für Sutter geht der Wechsel zurück zum Fussball anscheinend zu schnell. Der Ex-Nati-Star lobt knapp drei Minuten nach seiner emotionalen Rede über Gewalt die taktische Raffinesse der Italiener: «Am Anfang setzten sie Barcelona früh unter Druck. Sie verbreiteten dabei wirklich Terror im Strafraum von Barcelona!»

Ein Ausrutscher, der für Kopfschütteln sorgt. Sutter zu BLICK: «Ich kann jeden verstehen, der sich über meine Wortwahl aufgeregt hat. Ich habe mich selber auch sofort darüber genervt und ärgere mich immer noch. Das war völlig fehl am Platz.»

Den abrupten Themenwechsel und das dicht gedrängte Programm will er nicht als Erklärung geltend machen. «Es gibt keine Ausrede. Ich war nicht aufmerksam genug, das darf mir nicht passieren.»

Dabei bedient sich die Fussball-Sprache oft und gerne dem Kriegs-Jargon. Das Spiel wird hauptsächlich als Kampf angesehen. Viele Kriegsmetaphern sind im Fussballer-Wortschatz verankert. Wie Waffen, Angriff und Verteidigung. Im Fussball wird aber auch schon mal jemand «verfolgt und gelegt». Da steht immer einer an «vorderster Front». Da wird ein «tödlicher Pass» gespielt. Und ein regelmässiger Torschütze wird «Bomber» genannt. 

Sutter versuche solche Metaphern zu vermeiden, sagt er. «Für mich ist Fussball immer ein Spiel, egal um wie viel es dabei auch geht. Ich achte eigentlich immer darauf, keine Worte aus dem Kriegs-Vokabular zu benutzen. Da wir zuvor noch über das schreckliche Attentat in Dortmund geredet hatten, war ich zu wenig achtsam. Aber wie gesagt: Es gibt keine Ausrede. Ich entschuldige mich für meine deplatzierte Wortwahl.»

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