Sion-Voser verrät vor dem Champions-League-Halbfinal
So stoppt man Real-Star Gareth Bale

Real Madrid bangt um den angeschlagenen Ronaldo. Gegen Manchester City ruhen die Hoffnungen jetzt auf Gareth Bale. Wie man die Rakete aufhält? Kay Voser weiss es. Er traf mit dem FCB 2013 auf Tottenham und den Superstar.
Publiziert: 26.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:40 Uhr
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Die Real-Stars Bale, Ronaldo und Rodriguez (v. r.) vor dem Champions-League-Halbfinal.
Foto: REUTERS
Sandro Inguscio

Am 4. April 2013 trafen sie im Europa League Viertelfinal mit dem FCB auf Tottenham. Sie bekamen es mit Gareth Bale zu tun. Das speziellste Spiel Ihrer Karriere?
Kay Voser: Das kann man so sagen. Die Umstände rund um dieses Spiel machten es vor allem richtig aussergewöhnlich. Ich war zuvor ein halbes Jahr verletzt. Mein Comeback nach der langen Auszeit war dann gleich dieses Spiel. In einem Europa-League-Viertelfinal. Auswärts. Gegen Tottenham. Und das gegen einen der besten Spieler der Welt. Das ist schon speziell, doch.

Und dann lieferten Sie gleich eine richtig starke Leistung ab. Nahmen den Superstar aus dem Spiel. Wie haben Sie sich auf das Duell mit Bale vorbereitet?
Er war damals DER Superstar in der Premier League. Es war mir natürlich bewusst, was da auf mich zukommt. Ich habe mich entsprechend vorbereitet, habe mir unzählige Videos auf Youtube von ihm angeschaut, seine Lieblingsbewegungen studiert.

Und wie war es dann in der Realität gegen Bale anzutreten?
Schnell! (lacht). Er war wirklich extrem schnell. Ich hatte Glück, dass ich nie in ein richtiges Laufduell mit ihm musste, sondern schon in den Zweikampf kam, bevor er Tempo aufnehmen konnte. Aber er war zum Beispiel überhaupt nicht arrogant oder überheblich. Im Gegenteil, er hat eingesteckt, motzte nicht. Auch wenn er am Schluss nach einem Foul von David Degen ja dann verletzt raus musste.

Kann man ihn zuletzt nur so stoppen? 
Alleine stoppst du ihn nicht. Wenn er Platz hat und mit Zug kommt, dann stoppt ihn kein Verteidiger dieser Welt. Dann hat er den Ball, kann agieren und entscheiden. Dann agierst du nur noch und bist zu langsam. Es braucht deshalb den Sechser, der nachdoppelt. Wir haben ihn damals mit Basel im Abwehrverbund nicht aus dem Spiel genommen, aber weit eingeschränkt. Unser Trainer Murat Yakin sagte mir in der Pause nochmals, dass ich ihn ja nicht mit links flanken lassen darf. Solche Details entscheiden am Ende im Duell gegen einen der Besten der Welt.

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