Millionenspiel YB gegen Ferencvaros Budapest
Die Ungarn müssen an einem «verdammten» Ort spielen

Wenn Ferencvaros in die Champions League will, müssen die Ungarn an einem «verdammten» Ort bestehen. Das Berner Wankdorf-Stadion hat ihnen die schmerzlichste Fussball-Erinnerung ihrer Geschichte beschert.
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1954 ist Ungarn bei der Fussball-WM in der Schweiz das Team der Stunde.
Foto: Popperfoto/Getty Images
Alain Kunz

1954. Fussball-WM in der Schweiz. Ungarn ist das Team der Stunde. Weltweit. Puskas und Co. sind quasi unbesiegbar. Auf dem Weg in den Final gewinnen sie alle Spiele, auch gegen Deutschland mit 8:3. Doch dort geschieht das Unfassbare, aus deutscher Sicht das «Wunder von Bern». Ungarn verliert 2:3. Und noch heute erinnern ungarische Medien daran, dass die Deutschen (legal) mit Methamphetamin gedopt und der Boden schlammig gewesen sei. Die jüngere Generation wie Endre Botka (26) kennt diese Details nicht. «Aber ich werde mich im Internet schlau machen», so der Rechtsverteidiger.

Auch verdammt: Der Berner Kunstrasen

Doch ein anderes Thema ist aktueller – wie immer, wenn ein Team auf internationaler Ebene erstmals in Bern spielt: Der Kunstrasen. auch der wird oft verdammt. Das ist auch bei Ferencvaros nicht anders. Goalie Denes Dibusz (30) auf «Blikk»: «Wir wissen, dass die Young Boys ihren Rasen so vorbereiten, dass er möglichst schnell wird, damit sie den Gegner noch stärker unter Druck setzen können.» Doch nicht nur deshalb erwartet der ungarische Captain ein schweres und kein Kinderspiel – auch wenn er mit seinem zweijährigen Sohn Bence zum ersten Training vor dem Spiel am Mittwoch aufkreuzte. Auch wegen der Stärke von YB. «Es wird mindestens so schwer wie gegen Slavia Prag. Aber unsere in den letzten Jahren gesammelte internationale Erfahrung kann Gold wert sein.» Da hinkt YB aber nicht hinterher. In Zahlen ausgedrückt: Die Berner sind die Nummer 46 von Europa. Fradi, wie die Fans Ferencvaros nennen, die 92…

Supertalent kann noch nicht mittun

Dibusz ist einer von drei aktuellen Nationalspielern. Die anderen sind Botka und Ersatzgoalie Adam Bodgdan. Gut übrigens für YB, dass «Fradis» Blitztransfer nicht spielberechtigt ist, da er letzte Woche nach dem Ausscheiden von Roter Stern Belgrad aus der Champions League nach Ungarn wechselte: Linksstürmer Zeljko Gavric (20) gilt als serbisches Supertalent, das aus finanziellen Gründen (für 1,2 Mio. Euro) verkauft werden musste.

Schon zweimal in der Königsklasse

Eine klare Favoritenrolle hat YB nicht inne. Zum einen, weil Ferencvaros die Champions League schon zweimal erreicht hat. YB erst einmal. Das erste Mal 1995, wo die Ungarn gar in einer Gruppe mit GC spielten und die Hoppers in Zürich 3:0 schlugen, derweil es in Budapest ein 2:2 gab. Allerdings schieden beide Teams aus. Das zweite Mal letzte Saison, als es ein einziges Pünktchen gab, beim 2:2 gegen Dynamo Kiew. Alle anderen Spiele gingen verloren. Gegen Juventus Turin und Barcelona setzte es in drei von vier Spielen Klatschen ab.

Und: Rekordmeister Ferencvaros (32 Titel) ist traditionsbedingt halt immer noch der viel grössere Name. Immerhin gewannen die Ungarn 1965 den Messestädte-Pokal, den Vorgänger-Wettbewerb des Uefa-Cups, nach Siegen gegen die Roma, Athletic Bilbao, Manchester United und im Final in Turin gegen Juventus.

Champions League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Arsenal FC
Arsenal FC
6
16
18
2
Bayern München
Bayern München
6
11
15
3
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
11
13
4
Manchester City
Manchester City
6
6
13
5
Atalanta BC
Atalanta BC
6
2
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
8
12
7
Real Madrid
Real Madrid
6
6
12
8
Atletico Madrid
Atletico Madrid
6
3
12
9
Liverpool FC
Liverpool FC
6
3
12
10
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
6
11
11
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
6
6
11
12
Newcastle United
Newcastle United
6
7
10
13
Chelsea FC
Chelsea FC
6
5
10
14
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
6
4
10
15
FC Barcelona
FC Barcelona
6
3
10
16
Olympique Marseille
Olympique Marseille
6
3
9
17
Juventus Turin
Juventus Turin
6
2
9
18
Galatasaray SK
Galatasaray SK
6
0
9
19
AS Monaco
AS Monaco
6
-1
9
20
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
-2
9
21
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
6
4
8
22
Qarabag FK
Qarabag FK
6
-3
7
23
SSC Neapel
SSC Neapel
6
-5
7
24
FC Kopenhagen
FC Kopenhagen
6
-6
7
25
SL Benfica
SL Benfica
6
-2
6
26
Pafos FC
Pafos FC
6
-5
6
27
Union Saint-Gilloise
Union Saint-Gilloise
6
-8
6
28
Athletic Bilbao
Athletic Bilbao
6
-5
5
29
Olympiakos Piräus
Olympiakos Piräus
6
-7
5
30
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
6
-8
4
31
FC Brügge
FC Brügge
6
-8
4
32
Bodö/Glimt
Bodö/Glimt
6
-4
3
33
SK Slavia Prag
SK Slavia Prag
6
-9
3
34
Ajax Amsterdam
Ajax Amsterdam
6
-13
3
35
Villarreal CF
Villarreal CF
6
-9
1
36
FC Kairat Almaty
FC Kairat Almaty
6
-11
1
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