Meisterprüfung in Israel für den YB-Keeper
Racioppi überragend – wie lange darf er noch spielen?

Irgendwie läuft YB-Goalie Anthony Racioppi völlig unter dem Radar. Dabei hat er eine bestechende Meister- und Cupsieger-Saison hingelegt. Die wahre Meisterprüfung wartet auf den Genfer aber in Israel.
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Eine der vielen Grosstaten von Anthony Racioppi in dieser Saison gegen Lausannes Aliou Balde.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Alain KunzReporter Fussball

Kein Spiel von YB, in dem Anthony Racioppi (24) nicht mindestens eine Parade mit Gütesiegel «unfassbar» hinlegt. Und es ist ja nicht so, dass YB in der Meisterschaft jedes Spiel 5:2 gewinnt wie gegen Winterthur. Oft sind die Paraden Punkte Wert. Aber am Ende des Tages spricht man dennoch von Rieder, Nsame oder Imeri. Nur von Racioppi redet fast niemand.

«Das ist okay für mich», sagt der Genfer und offenbart dabei eine besondere Gelassenheit. «Der Grat ist schmal. Man kann gut spielen, und niemand sagt etwas. Und dann macht man einen Fehler – und alles bricht über dich herein.»

Lieber ein Patzer gegen Winti als gegen Haifa

Da war zum Beispiel das Tor, das Racioppi gegen Winti von Samuel Ballet aus einem absolut unmöglichen Winkel kassiert hat. Weil YB fünf Tore schoss, wurde es nie zum Thema. Racioppi aber ist sehr selbstkritisch: «Ich habe mich überraschen lassen. Ein Tor in der nahen Ecke zu kassieren, ist verboten! Ich nehme es auf meine Kappe.»

Aber jetzt wartet die Champions-League-Quali. Und da muss man für alles bereit sein. «Auch da können die Stürmer aus jeder Position schiessen. So gesehen, habe ich diesen Fehler lieber gegen Winterthur gemacht als gegen Maccabi.»

Racioppi kennt die Konstellation

Sonst aber gibt sich der ehemalige Keeper von Dijon, der doch auf 21 Einsätze in der Ligue 1 kommt (und das sind aktuell noch zwei mehr als in der Super League), reserviert. Da kommen keine lauten oder markigen Ansagen. Trotz der speziellen Situation: Denn David von Ballmoos, der vor seiner Verletzung die Nummer eins gewesen war, ist auf dem Weg zurück. Zwei Einsätze in der U21, zwei siegreiche Einsätze, zuletzt in Biel, wo Von Ballmoos in der Nachspielzeit Gelb kassiert. Keine Frage: Da ist einer schon wieder heiss ...

Es ist eine Konstellation, die Racioppi kennt. Schon im Februar 2022 musste er nach fünf Spielen wieder hinten anstehen, als Von Ballmoos nach seiner zweiten Schulteroperation zurückkam. Doch diesmal ist die Ausgangslage eine andere. Racioppi ist der Meister- und Cupsiegergoalie 2023.

Von Bergens Aussage überrascht Racioppi

Dennoch sagte YB-Sportchef Steve von Bergen im März dezidiert, dass Von Ballmoos ins Tor zurückkehre, sobald er fit sei. «Er ist die Nummer eins», so Von Bergen. Das lässt keinen Spielraum für Diskussionen.

Eine Aussage, die Racioppi überrascht. «Wir haben nicht im Detail darüber gesprochen. Ich mache meine Trainings, meine Spiele – und bin so oder so derart fokussiert, dass ich kein Problem damit habe.» Aber: Ein bisschen merkwürdig erscheint es ihm schon, dass dies fünf Monate im Voraus festgelegt werde. «Aber egal. Es kommt alles, wie es kommen muss. Im Moment zählen nur die Spiele gegen Maccabi.»

Ungeschlagen im Europacup ...

Und Racioppi scheint in der Tat der Typ Mensch zu sein, der sich deswegen keinen Kopf macht. «Wieso soll ich auch? Es mag zwar ungewöhnlich sein, aber wir Goalies verstehen uns untereinander supergut! Wir unternehmen auch neben dem Feld Dinge, gehen gemeinsam essen und so.»

Das ist jedenfalls der Nährboden für grosse Leistungen im heissen Haifa. Zumindest statistisch bringt Racioppi Glück. Er hat in seinem Fussballerleben noch kein Europacupspiel verloren. Gut, er hat auch erst eines gemacht. Gegen KuPS aus Finnland. YB gewann 3:0.

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Mannschaft
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Arsenal FC
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Bayern München
Bayern München
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Paris Saint-Germain
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6
11
13
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Manchester City
Manchester City
6
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Atalanta BC
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6
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6
Inter Mailand
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12
7
Real Madrid
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6
6
12
8
Atletico Madrid
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6
3
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9
Liverpool FC
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6
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10
Borussia Dortmund
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6
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11
11
Tottenham Hotspur
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6
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12
Newcastle United
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6
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13
Chelsea FC
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6
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10
14
Sporting Lissabon
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6
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15
FC Barcelona
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6
3
10
16
Olympique Marseille
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6
3
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17
Juventus Turin
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2
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Galatasaray SK
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6
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AS Monaco
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Bayer Leverkusen
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PSV Eindhoven
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Qarabag FK
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SSC Neapel
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FC Kopenhagen
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SL Benfica
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Pafos FC
Pafos FC
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Union Saint-Gilloise
Union Saint-Gilloise
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Athletic Bilbao
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Olympiakos Piräus
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Eintracht Frankfurt
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FC Brügge
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Bodö/Glimt
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SK Slavia Prag
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Ajax Amsterdam
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Villarreal CF
Villarreal CF
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