Erstmals in der Fussball-Geschichte kommt am Dienstagabend in Österreich der Video-Ref zum Einsatz. Schon nach zehn Minuten brauchts beim CL-Playoff-Hinspiel zwischen Linz und Brügge den VAR – der Schiri zeigt zuvor nach einem Foul auf den Punkt.
Nach mehr als zwei Minuten bestätigt Video-Ref Gil, dass der Penalty-Pfiff für Brügge richtig ist. Vanaken versenkt die Kugel souverän zum Siegtreffer. Aber: Die TV-Analyse beweist nachher, dass Brügges Stürmer knapp im Abseits war!
Linz-Vizepräsident Jürgen Werner ist schon in der Pause erzürnt. Er meint: «Wozu sitzt ein Video-Schiri da draussen, wenn dann das Duell mit dem Auswärtstor für die Belgier so beeinflusst wird?» Obwohl der Penalty-Entscheid korrekt war, hätte der VAR vorher das Offside ebenfalls ahnden sollen!
Auch die österreichischen Medien titeln am Mittwochmorgen frustriert. Von einem «Witz-Elfer» (oe24) und «Skandaltor» (Kronenzeitung) ist die Rede.
Linz will Liga-Hit gegen Rapid verschieben lassen
Nun steigen die Linzer mit einer 0:1-Heimhypothek ins Auswärtsrückspiel kommende Woche in Belgien. Als wäre das nicht schon schwierig genug, haben die Österreicher am Samstag in der Liga den Kracher gegen Rapid Wien auf dem Spielplan. Diesen wollen die LASKer nun beim Verband verschieben lassen, um Kräfte zu sparen.
Denn Gegner Brügge hat am Wochenende spielfrei, weil Belgiens Jupiler League die Spiele der belgischen Europacup-Klubs verschoben hat! Ziel: Die beste Vorbereitung für die europäischen Matches. Auch andere Ligen handeln ähnlich. Auch Ajax Amsterdam geniesst ein freies Wochenende, ebenso YB-Gegner Roter Stern Belgrad.
Ob die österreichische Liga dem Begehren der Linzer so kurzfristig entspricht, ist fraglich. Dazu bräuchte es auch das Einverständnis von Rapid Wien und der TV-Sender. (rib)