Lichtsteiners Comeback nach Herz-OP
Das sagen die Experten zur Blitz-Heilung

Nati-Star Stephan Lichtsteiner ist gestern auf den Rasen zurückgekehrt. Mit einem Traumtor – und nur einen Monat nach seiner Herzoperation.
Publiziert: 04.11.2015 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:47 Uhr
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Kam mit einem Traumtor zurück: Stephan Lichtsteiner trifft gegen Gladbach.
Foto: EQ Images
Von Emanuel Gisi

Was für ein Comeback! 32 Tage nach seiner Herzoperation steht Stephan Lichtsteiner (31) gestern für Juventus Turin wieder im Champions-League-Einsatz. Und wie! Beim 1:1 gegen Gladbach trifft der Schweizer Nationalspieler per Direktabnahme.

Die noch bessere Nachricht: Die Chancen stehen gut, dass Lichtsteiner mit der OP von Anfang Oktober seine Herzprobleme endgültig hinter sich hat. «Bei dieser Art von Erkrankung sind die Beschwerden in über 90 Prozent der Fälle nach dem Eingriff vorbei», sagt Matthias Wilhelm, Leiter Präventive Kardiologie und Sportmedizin beim Inselspital Bern.

Bei der OP handle es sich um einen Routineeingriff. «Der Begriff Herzoperation ist ziemlich dehnbar», erklärt Wilhelm. «In einem Fall wie diesem wird an der Leiste des Patienten ein kleiner Schlauch mit Elektroden an der Spitze in die Hohlvene eingeführt.» Damit wird das Gewebe des Herzmuskels verödet und der Ursprungsort des Vorhof-Flatterns lokal zerstört. «Es wird also nicht am offenen Herzen operiert.»

Die rasche Rückkehr des Nati-Rechtsverteidigers kommt für Experten denn auch nicht als Überraschung. «Wenn die Herzleistung nach dem Eingriff wieder bei 100 Prozent liegt und die Einstichstelle gut verheilt ist, ist ein Einsatz im Ernstkampf völlig unbedenklich. Das Herz ist an sich sofort wieder parat», sagt Christian Schmied, Leitender Arzt am Universitären Herzzentrum Zürich. «Zumal die Erholungszeit mit einem Monat lang genug gewesen sein dürfte. Dass Lichtsteiner bei der Rückkehr ein derartiges ein Traumtor glückt, macht das Comeback natürlich perfekt.»

Deutlich weniger erfreulich verläuft der Champions-League-Abend für die Schweizer im Team von Borussia Mönchengladbach. Mit dem Unentschieden können Yann Sommer, Granit Xhaka und Josip Drmic das Erreichen der Achtelfinals der Königsklasse abschreiben. Immerhin sind Platz 3 und die Europa League weiter möglich.

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