Gent-Star Milicevic vor dem Achtelfinal Gent gegen Wolfsburg
«Das ist eine Hollywood-Story»

In der Schweiz wollte ihn niemand. In Belgien ist er der gefeierte Held und steht im Champions League Achtelfinale. Danijel Milicevic über sein Leben à la Hollywood und sein Gegner Ricardo Rodriguez.
Publiziert: 16.02.2016 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:35 Uhr
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Nie lockerlassen! Milicevic ging einst stempeln. Nun kickt er gegen die Besten. Sein Motto: Gib nie auf.
Foto: Getty Images
Sandro Inguscio

BLICK: Sie stehen als 30-Jähriger vor dem Highlight Ihrer Karriere. Was geht Ihnen durch den Kopf?
Danijel Milicevic:
Ich liege manchmal im Bett und muss mich selber kneifen. Wenn ich daran denke, woher ich komme und wo ich heute stehe. Das zeigt, was man erreichen kann, wenn man nie lockerlässt.

Sie gingen in der Schweiz stempeln. Heute spielen Sie gegen die Besten. Man müsste Ihre Geschichte verfilmen.
Darüber habe ich mit meinem besten Freund Mijat Maric, der auch aus dem Tessin stammt und bei Lokeren spielt, oft gesprochen. Wir kamen als Nobodys hierher und arbeiteten uns hoch. Eine Hollywood-­Story. Und ich bin stolz, Hauptdarsteller in diesem Film zu sein.

Sie ballerten Gent mit zwei Toren gegen Lyon und Zenit in die Achtelfinals. Dafür gabs einen neuen 3-Jahres-Vertrag.
Es macht mich stolz, dass ich nochmals einen solchen Vertrag erhalten habe. Aber das war kein Extra-Geschenk. Wir haben Unglaubliches geleistet.

Gabs nach Ihren Auftritten keine Angebote, etwa aus der Schweiz?
Ich habe die Türe nie zu­gemacht, aber eine Offerte aus der Heimat habe ich nie bekommen.

Für welchen Schweizer Verein hätten Sie gerne gespielt?
Den FC Basel.

Im Gegensatz zum FCB spielen Sie in der Königsklasse. Gegen Wolfsburg. Nicht gerade ein Traumlos.
Gewünscht hätte ich mir Real. Aber so wie die Topteams drauf sind, ist es besser so. Mit Wolfsburg können wir mithalten.

Wie sind Gents Chancen?
60:40 für Wolfsburg. Aber wir haben bisher alle überrascht.

Kann Gent wie einst Porto die Königsklasse gewinnen?
Sehr, sehr, sehr schwierig. Zu viele Topteams sind in Topform. Aber sag niemals nie.

Sie treffen auf Nati-Spieler Ricardo Rodriguez. Kennen Sie ihn?
Nicht persönlich. Er ist einer der besten Linksverteidiger der Welt. Stark im Eins gegen Eins. Offensiv und defensiv variabel.

Für Sie hat es nie in die Nati gerreicht. Enttäuscht?
Ich habe nie was vom Verband oder Vladimir Petkovic gehört. Als ich nach meinen Auf­tritten auch nicht für die Testspiele auf­geboten wurde, sind meine Hoffnungen verflogen. Ich muss das akzeptieren. Ich bin auch so mehr als glücklich.

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