FCB-Boss Heusler vor dem Schicksalsspiel
«Fischers Zukunft hängt nicht von diesem Spiel ab»

Gegen Ludogorets geht es für den FCB um alles. Aber nicht um den Kopf des Trainers. Der Präsident erklärt, warum.
Publiziert: 23.11.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:58 Uhr
Liga kommt zuerst: Heusler misst Fischers Leistung vor allem am Abschneiden in der Super League. Und da hat der Trainer Erfolg.
Foto: EQ Images
Sandro Inguscio aus Sofia

BLICK: Mit einem Sieg überwintert man europäisch. Mit einer Niederlage ist das Saison-Ziel verpasst. Wie sieht die Gefühlswelt des FCB-Präsidenten vor diesem Schicksalsspiel aus? 
Bernhard Heusler (52):
Das mag vielleicht überraschen, aber für genau diese Spiele ist man Präsident eines Fussballklubs. Die Ausgangslage ist klar. Es geht sportlich um alles, aber auch nicht um mehr für den Klub. Ich müsste mir als Verantwortlicher auch bei einer Niederlage keine Sorgen um unsere Zukunft machen. Im Gegenteil: Ein Ziel zu verpassen, kann auch eine reinigende Wirkung haben. Zum Sport gehört auch, zu akzeptieren, dass solche Erfolge nicht selbstverständlich sind.

Wie schlimm wäre es, wenn man erstmals seit sieben Jahren nicht europäisch überwintern würde? 
Wir geben Ziele bekannt im Wissen, dass nicht jedes Ziel immer erreicht werden kann. Sonst würden wir uns falsche Ziele setzen. Es gibt Vorgaben, die wir unbedingt erreichen müssen, weil wir uns sonst in der Zukunftsplanung neu orientieren müssten. Und dann gibt es sportliche Ziele wie dieses. Wenn man es nicht erreicht, dann wischt man sich den Mund ab und versucht es nächste Saison erneut.

Sie wären also nicht enttäuscht über ein Out? 
Ich wäre sicher enttäuscht, aber nicht am Boden zerstört. Denn egal ob wir weiterkommen oder ausscheiden, wir werden ganz genau gleich weiter arbeiten. Es ist ein sportlich spannendes Spiel, aber kein Schicksalsspiel.

Ein Out würde also auch nicht über die Zukunft von Urs Fischer entscheiden. Obwohl er letzte Saison bereits die Champions League verpasst hat. 
Dieses Spiel hat keinen Einfluss auf die Zukunft von Urs Fischer. Mir sind von den 14 internationalen Spielen der letzten Saison auch nicht nur die zwei Remis gegen Maccabi in Erinnerung. Die Trainerfrage beurteilen wir auf einer längerfristigen Analyse. Zentral ist, wie gearbeitet wird, was sich an der Meisterschaft am deutlichsten zeigt. Fischer wurde letztes Jahr Meister und führt die Liga jetzt souverän an. Der Meistertitel bleibt unser Hauptziel. Es gibt entsprechend für uns keinen Ansatz, einen Trainer wegen eines internationalen Spiels in Frage zu stellen. So wie ich nicht sagen würde, er sei der richtige Trainer für die nächsten drei Jahre, wenn er zweimal gegen PSG gewonnen hätte.

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