Er stellt bereits Messi und Ronaldo in den Schatten
So tickt Salzburg-Supertalent Haaland (19)

Keiner ist furioser in die Champions League gestartet als er: Erling Braut Haaland. Der unfassbar treffsichere, selbstbewusste Norweger ist die Attraktion bei RB Salzburg. Nur: Wie lange noch?
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Erling Braut Haaland (r.) ist der Mann der Stunde.
Foto: Getty Images
Marco Pescio

Ganz Europa jagt einen 19-jährigen Norweger! Real Madrid, Juventus, Dortmund, Manchester United… Die Gerüchteküche brodelt mächtig, wenn es um die nächste Karrierestation von Erling Braut Haaland geht. Doch das kann einen nicht erstaunen. Nicht nach diesen sensationellen ersten Monaten, die der 1,91 m grosse Blondschopf seit Sommer bei RB Salzburg hingelegt hat.

In der Mozartstadt ist der Sohn des früheren norwegischen Nationalspielers Alf-Inge Haaland (46) eigentlich schon seit Januar zu Hause. Vertrauen und Spielpraxis schenkt ihm aber erst Jesse Marsch, der auf die aktuelle Saison hin das Traineramt des zu Gladbach abgewanderten Marco Rose übernahm.

Marsch schafft es, den Rohdiamanten aus Skandinavien in der Vorbereitungsphase so zu schleifen, dass dieser bei Saisonbeginn sofort glänzt. Ja, er verzaubert die Salzburger Fans regelrecht. Seine Skorer-Werte sind der Wahnsinn: 16 Tore in Liga und Cup in nur 13 Spielen. Bei weiteren sechs Treffern leistet er die Vorarbeit.

Eine Quote, von der Messi und Ronaldo nur träumen können

Auch auf der ganz grossen Bühne in der Champions League braucht er keine Anlaufzeit. Das Startspiel gegen Genk (6:2)? Entscheidet er mit einem Hattrick im Alleingang. Gegen Liverpool (3:4) trifft er wieder. Gegen Napoli (2:3) schnürt er einen Doppelpack. Die Fussballwelt reibt sich verwundert die Augen.

Auch am Dienstag. Haaland schlägt erneut zu. Wieder gegen Napoli, diesmal auswärts. Sein Penaltytor sichert Salzburg immerhin einen Punkt (1:1).

So schnell hat noch keiner vor ihm sieben Tore in der Königsklasse erzielt! Zum Vergleich: Lionel Messi benötigte 18 Spiele für seine ersten sieben CL-Treffer. Cristiano Ronaldo gar 33.

Wer ist dieser Junge, der im Sommer bei der U20-WM gegen Honduras (12:0) mit neun Toren einen Rekord aufstellte? Und der selbst beim Torjubel keinen Gang zurückschaltet? Mal lässt er sich in Ibrahimovic-Manier feiern, breitbeinig und mit beiden Armen in der Luft, direkt vor der Kurve. Mal in Yoga-Pose. Immer mit einem verschmitzten Lächeln.

Wenn es nach Ole Gunnar Solskjaer geht, ist Haaland «einer wie Romelu Lukaku». Das sagte sein damaliger Trainer 2018 nach einem Molde-Spiel, bei dem der Youngster dem Gegner gleich vier Buden einschenkte und von der Spielweise her schon da stark an den heutigen Inter-Star erinnerte.

«Ihr braucht einen Hattrick? Ruft mich an»

Haaland erzielt seine Tore mit einer Selbstverständlichkeit, die für sein Alter verblüfft. Vielleicht liegts am gesunden Ego, das er auch mal mit selbstbewussten Instagram-Posts wie jenem nach dem Sieg gegen Genk unter Beweis stellt: «Ihr braucht einen Hattrick? Ruft mich an.»

Trotz gestiegener Aufmerksamkeit wirke der Shootingstar überhaupt nicht abgehoben, betont Salzburg-Trainer Marsch. Haaland sei im Team äusserst beliebt: «Einfach, weil er ein guter Mensch ist.»

Es ist das Gesamtpaket, das das junge Salzburg-Talent so attraktiv auf dem Markt macht. Zwar hat er beim österreichischen Serienmeister einen Vertrag bis 2022. Unwahrscheinlich aber, dass er diesen erfüllt. Schon im Winter könnte er weg sein, so die Spekulationen. Das kriselnde Manchester United soll im Poker die Nase vorn haben.

Ausgerechnet ManUtd! Papa Haaland war einst Captain bei Erzrivale Manchester City – bis in einem Stadtderby ein rüdes Foul von Rüpel-Kicker Roy Keane sein Karriereende einläutete …

Ob Haaland Junior trotz dieser schrecklichen Erinnerungen seines Vaters ins Old Trafford wechselt? Für den Transfer spricht jedenfalls der mittlerweile bei ebendiesem ManUtd gelandete Trainer Solskjaer. Dieser kennt ihn ja bereits - und könnte «einen wie Lukaku» aktuell ganz gut gebrauchen.

Champions League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Arsenal FC
Arsenal FC
6
16
18
2
Bayern München
Bayern München
6
11
15
3
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
11
13
4
Manchester City
Manchester City
6
6
13
5
Atalanta BC
Atalanta BC
6
2
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
8
12
7
Real Madrid
Real Madrid
6
6
12
8
Atletico Madrid
Atletico Madrid
6
3
12
9
Liverpool FC
Liverpool FC
6
3
12
10
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
6
11
11
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
6
6
11
12
Newcastle United
Newcastle United
6
7
10
13
Chelsea FC
Chelsea FC
6
5
10
14
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
6
4
10
15
FC Barcelona
FC Barcelona
6
3
10
16
Olympique Marseille
Olympique Marseille
6
3
9
17
Juventus Turin
Juventus Turin
6
2
9
18
Galatasaray SK
Galatasaray SK
6
0
9
19
AS Monaco
AS Monaco
6
-1
9
20
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
-2
9
21
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
6
4
8
22
Qarabag FK
Qarabag FK
6
-3
7
23
SSC Neapel
SSC Neapel
6
-5
7
24
FC Kopenhagen
FC Kopenhagen
6
-6
7
25
SL Benfica
SL Benfica
6
-2
6
26
Pafos FC
Pafos FC
6
-5
6
27
Union Saint-Gilloise
Union Saint-Gilloise
6
-8
6
28
Athletic Bilbao
Athletic Bilbao
6
-5
5
29
Olympiakos Piräus
Olympiakos Piräus
6
-7
5
30
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
6
-8
4
31
FC Brügge
FC Brügge
6
-8
4
32
Bodö/Glimt
Bodö/Glimt
6
-4
3
33
SK Slavia Prag
SK Slavia Prag
6
-9
3
34
Ajax Amsterdam
Ajax Amsterdam
6
-13
3
35
Villarreal CF
Villarreal CF
6
-9
1
36
FC Kairat Almaty
FC Kairat Almaty
6
-11
1
Playoffs
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