Es läuft die 11. Minute, Derlis «Speedy» Gonzalez wird nach einem Traumpass von Fabian Frei zur fleischgewordenen Rakete und spitzelt den Ball an Porto-Goalie Fabiano vorbei! 1:0. Der Paraguayer dreht jubelnd ab, seine Mitspieler rennen wie eine Büffelherde auf ihn zu, begraben den Torschützen unter sich. Dann der Schock: Gonzalez bleibt liegen, muss behandelt werden, kehrt nur wenig später aufs Feld zurück. Alles klar? Hat er sich etwa beim Jubeln verletzt?
Mitnichten! In der Wiederholung wird deutlich, wie übel der Zusammenprall mit dem Porto-Goalie war. Mit dem Knie trifft Fabiano den Paraguayer mit voller Wucht am Schädel.
Erinnerungen an den WM-Final zwischen Deutschland und Argentinien werden wach, als Christoph Kramer von seinem Gegenspieler ausgeknockt wurde, danach zwar noch weiterspielte, nach wenigen Minuten aber mit Verdacht auf Hirnerschütterung ausgewechselt wurde. Kramer wusste zeitweise nicht mehr, wo er war, fragte den Schiedsrichter, ob das hier der WM-Final sei.
Ähnlich dürfte es Gonzalez ergangen sein. In der 25. Minute wird der 20-Jährige ausgewechselt. Die Fans verabschieden ihn mit Sprechchören.
Ausgerechnet Gonzalez trifft gegen die Portugiesen! Er, der zwei Jahre lang selber beim portugiesischen Rekordmeister Benfica unter Vertrag stand, dort aber nie eine Chance in der ersten Mannschaft bekommen hat!
Aus diesem Grund wechselt er im Sommer für 2,5 Millionen zum Schweizer Meister – und schlägt ein wie eine Rakete!
Bei Basel hat Derlis Gonzalez noch einen Vertrag bis 2019. Nach seinem dritten Champions-League-Tor hat sich sein Marktwert weiter erhöht.
Ob sich Benfica im Sommer nach dem pfeilschnellen Flügel erkundigt?