Die Champions League lebt in der latenten Angst, vor der Super-Liga ersetzt zu werden, dem geschlossenen Wettbewerb der Elite des europäischen Vereinfussballs. Der Uefa ist dies natürlich ein Dorn im Auge und so tüfteln sie, wie die Königsklasse spannender gestaltet werden kann.
Hier kommt das «Schweizer System» ins Spiel. Ein neuer Modus der Champions League, der ohne Gruppenphase in der jetzigen Form daherkommt. Wie die «Times» berichtet, soll stattdessen die Vorrunde aus einer einzigen Liga bestehen. Jede Mannschaft würde dabei zehn Partien bestreiten – fünf zuhause, fünf auswärts. Gegen wen, wird per Losentscheid entschieden.
Modus an Playoffs der National League angelehnt
Die besten 16 Mannschaften würden sich dann für den Achtelfinal qualifizieren. Eine Auslosung wird hier nicht nötig sein. Die Paarungen werden so gebildet, wie es uns aus dem Playoff-Modus der National League bekannt ist. Der Erste trifft auf den 16., der Zweite auf den 15. etc.
Die Plätze 17 bis 24 wären für die K.o.-Phase der Europa League qualifiziert und für die restlichen Vereine wäre die europäische Saison zu Ende. Dieses System hätte zur Folge, dass jedes Team vier Vorrundenspiele mehr auf dem Plan hätte als heute. Über zu wenig Spiele hat sich bis anhin aber noch kein Verein beschwert …
Aufregendere Vorrunde
Wie eine Quelle gegenüber der «Times» sagt: «Die Top-Vereine wollen mehr Spiele gegen andere Teams aus den Top-Ligen bestreiten». Für die Fans habe dieses System den Vorteil, dass die Vorrunde viel aufregender werden würde. Wenn man die Gruppenspiele vom Mittwoch als Beispiel nimmt, ist das Ziel der Uefa mehr ManUnited gegen PSG, weniger Ferencvaros gegen Barcelona.
In den nächsten zwei Wochen will die Uefa-Führung darüber beraten, wie es ab 2024 weitergehen soll. Bis dann läuft nämlich der aktuelle Deal der Champions League. Möglich, dass sie danach in einem neuen Gewand daherkommt. (smi)