Der FCZ zittert vor dem Horror-Szenario Abstieg. Die Frage ist: Sollte die Challenge League gleich mit zittern? Was, wenn der Stadtklub mit seiner grossen, leidenschaftlichen, aber nicht immer friedlichen Anhängerschaft plötzlich jedes zweite Wochenende in die Provinz reist und die Stadien der Challenge-Ligisten einnimmt?
Sicherheitsbedenken!
Sicherheitskosten!
Infrastrukturprobleme!
Die Polizei ist nur für die Sicherheit ausserhalb der Stadien verantwortlich und wird diese Kosten prozentual auf die Klubs abwälzen. Die müssen dazu noch die Sicherheit im Stadion berappen. Der FCZ könnte die Challenge League vor die grösste Herausforderung aller Zeiten stellen.
Die Liga ist gerüstet. Und erwartet das auch von den Klubs. Sprecher Philippe Guggisberg: «Die Klubs der Brack.ch Challenge League müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens unter anderem die strengen Vorgaben im Bereich Sicherheit erfüllen, um eine Spielberechtigung zu erhalten. Die geforderten Sicherheitskonzepte werden von den Verantwortlichen bei der SFL geprüft. Bei Bedarf und in besonderen Situationen bietet die Liga den Klubs und im Speziellen den Sicherheitsverantwortlichen ihre Unterstützung an. Weiter setzt sich die SFL dafür ein, dass alle involvierten Parteien frühzeitig den Dialog suchen und die erforderlichen Absprachen treffen. Die anfallenden Kosten tragen die Klubs als Veranstalter der Spiele.»
Zittert die Challenge League also schon jetzt vor einem möglichen Abstieg des FCZ? BLICK hat nachgefragt. Das Resultat bringt das Gegenteil ans Licht: Fast die ganze Challenge League würde sich auf den FCZ freuen!
Selbst die kleinen Klubs mit ihren Mini-Stadien wie Wohlen und Chiasso. Wohlen-Präsident Lucien Tschachtli: «Die höheren Einnahmen gehen dann eben für die erhöhten Sicherheitskosten drauf. Aber mit dem FCZ würde die Liga mehr Aufmerksamkeit geniessen, was super wäre. Ich würde mich also auf den FCZ in der Challenge League freuen.»
«Dann wirds ein Spektakel»
Chiasso-Teammanager Mattia Croci-Torti sagt: «YB und Basel waren im Cup da. Man muss sich nur perfekt organisieren, dann wird es ein Spektakel. Der FCZ würde uns keine Angst machen, er würde uns kostentechnisch nicht ruinieren. Ich habe sogar lieber den FCZ als Lugano, denn das wäre ein Derby und gefährlicher. Dafür könnten wir im Letzi spielen, was ein Highlight wäre.»
Schaffhausens Präsident Aniello Fontana: «Ich mache mir überhaupt keine Sorgen wegen der Sicherheit, wir hatten nie Probleme mit gegnerischen Fans. Der FCZ wäre eine Bereicherung für die Liga.»
Für Aarau-Präsident Alfred Schmid fast schon Bereicherung zu viel: «Zürich wäre ein Aufstiegskandidat mehr neben uns. Dafür wäre die Liga attraktiver. Ich hätte den FCZ lieber in der Super League, wo er hingehört.»
Denn Winterthurs Geschäftsführer Andreas Mösli bringt es auf den Punkt: «Mit Zürich, Servette, Xamax, Aarau und Wil wäre die Challenge League eine heimliche Super League!»
Die nur einem nicht passen würde: Le-Mont-Boss Serge Duperret. Der hat null Bock auf den FCZ: «Ich habe mit Lausanne meinen Publikumsmagneten verloren, der FCZ kann unseren Nachbarn nicht ersetzen. Ganz im Gegenteil. Was nützt es uns, wenn 200 FCZ-Fans kommen und randalieren? Ich wünsche mir, dass der FCZ oben bleibt und stattdessen Vaduz absteigt.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 33 | 32 | 68 | |
2 | FC Aarau | 33 | 18 | 57 | |
3 | FC Etoile Carouge | 33 | 13 | 51 | |
4 | FC Wil | 33 | 4 | 47 | |
5 | FC Vaduz | 33 | 0 | 47 | |
6 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 33 | 7 | 46 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 33 | -8 | 38 | |
8 | AC Bellinzona | 33 | -17 | 37 | |
9 | FC Stade Nyonnais | 33 | -24 | 32 | |
10 | FC Schaffhausen | 33 | -25 | 25 |