Hier erzielt Stojilkovic mit grandiosem Weitschuss
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Wil-Sieg gegen Aufsteiger:Hier trifft Stojilkovic mit grandiosem Weitschuss

Wils Stürmer-Juwel Filip Stojilkovic (19)
Schärs Weg ist sein grosser Traum

Filip Stojilkovic rührt in der Challenge League gerade mächtig die Werbetrommel für sich selbst. Im Frühling schoss er noch Real Madrid ab – jetzt ist er in Wils jungem Team der Überflieger. Und erinnert an Nati-Star Fabian Schär.
Publiziert: 03.11.2019 um 12:59 Uhr
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Jung-Knipser: Filip Stojilkovic ist eine der grössten Attraktionen in der Wiler IGP-Arena.
Foto: Marco Pescio
Marco Pescio

Rumms! Ein Geschoss aus gut 25 Metern. Genau in den Winkel. Filip Stojilkovic versetzt die Wiler IGP Arena am 11. August mit seinem Traumtor gegen Stade-Lausanne-Ouchy in pure Ekstase. Es ist sein zweiter Treffer für den FC Wil. Und er kommt daher wie eine Ansage – für das, was noch kommen soll. Als wollte er schon kurz nach Beginn seines ersten Profijahres sagen: «Ihr werdet noch viel Freude an mir haben.»

So wie sie es in Hoffenheim gehabt haben, als Stojilkovic letzte Saison die Uefa Youth League aufmischte, gegen Lyon, Manchester City und – vor allem – beim sensationellen 4:2-Sieg der TSG im Viertelfinal gegen Real Madrid traf.

Und dennoch musste der frühere Red-Star- und FCZ-Junior nach nur einem Jahr beim Nachwuchs des Bundesligisten wieder gehen. Obwohl er regelmässig traf, wurde sein Vertrag nicht verlängert. «Plötzlich stand ich vereinslos da. Ich fuhr in den Urlaub, konnte ihn aber nicht geniessen», denkt der Mittelstürmer zurück.

Sollte der Traum von der Profikarriere trotz seiner verheissungsvollen Auftritte wirklich schon platzen? Nein, Ciriaco Sforza und der FC Wil haben aufgepasst, laden das Stürmer-Juwel in die IGP Arena ein, überzeugen es vom neuen Projekt mit jungen, hungrigen Spielern. «Und es hat sich gelohnt, dieser Einladung zu folgen», sagt Stojilkovic.

Das hat es in der Tat. Für beide Seiten. Der junge Angreifer erhält wertvolle Spielpraxis. Sforzas Vertrauen in ihn zahlt er mit für sein Alter beachtlichen Leistungen zurück. Im zweiten Vorrundenduell mit dem Aufsteiger aus Lausanne-Ouchy gelingt ihm ein Hattrick, zuletzt bereitet er beim 3:0 gegen Aarau zwei Treffer vor. Insgesamt steht er bei sieben Saisontoren. Daneben überzeugt er auch im Dress der Schweizer U21-Nati. Beim Debüt im September gegen Liechtenstein erzielt er prompt seinen ersten Treffer.

Erst die Super League, dann eine grosse europäische Liga: das sind Stojilkovics Ziele. Er wolle die Plattform Challenge League nutzen, um sich zu empfehlen. Wie es viele vor ihm getan haben. Ein Luca Zuffi (früher Winterthur/jetzt Basel) etwa, ein Manuel Akanji (Winterthur/Dortmund) oder die früheren Wiler Marvin Spielmann (jetzt YB) und Fabian Schär (jetzt Newcastle). «Ihr Weg ist mein Ziel, sie haben vorgezeigt, was möglich ist.»

«Man sollte nicht zu viel Lob erhalten»

Doch nicht zuletzt der Hoffenheim-Rückschlag im Sommer hat ihn ermahnt, nicht zu schnell zu gross zu träumen. «Langsam! Alles der Reihe nach, ich nehme es, wie es kommt», betont Stojilkovic, der einst für Serbiens U17 auflief, seit der U18 aber nur noch für die Schweiz spielte – und, sollte es eines Tages so weit kommen, sich auch klar für die A-Auswahl des SFV entscheiden würde.

In Wil findet er für seine Entwicklung das scheinbar ideale Umfeld vor. Trainer Sforza sei ein guter Förderer, aber auch ein Forderer. Das gefällt Stojilkovic: «Er setzt auf Junge, dafür verlangt er, dass wir spuren. Das ist gut so. Man sollte nicht zu viel Lob erhalten, denn dann lässt man nach …»

Trifft der 1,83 m grosse Angreifer weiterhin so regelmässig – und so schön wie im August, werden Lobeshymnen kaum zu vermeiden sein. Auch von Vertretern aus der obersten Schweizer Liga nicht. Wie lief das damals mit Schär? Auch er schoss sich 2011 mit einem Traumtor (aus 65 Metern!) ins Notizbuch des FC Basel, zu dem er dann auch wechselte – und so den Sprung in die Super League schaffte. Wie bald auch Stojilkovic?

Top 11 der Challenge-League-Juwelen

Jahrgang 1999 oder jünger – Stand: nach 12 Runden

Torhüter:

Nicholas Ammeter (18), Aarau/Sz, 12 Spiele

Verteidiger:

Serge Müller (19), Schaffhausen/Sz, 12 Spiele, 1 Tor

Lindrit Kamberi (20), Wil/Sz, 12 Spiele

Gabriel Isik (20), Winterthur/De, 10 Spiele, 1 Assist

Mittelfeld:

Petar Pusic (20), GC/Sz, 12 Spiele, 2 Tore, 6 Assists

Sofian Bahloul (19), Chiasso/Fr, 10 Spiele, 3 Tore, 1 Assist

Giotto Morandi (20), GC/Sz, 12 Spiele, 1 Tor, 1 Assist

Noah Frick (18), Vaduz/Lie, 10 Spiele, 2 Tore

Stürmer:

Andi Zeqiri (20), Lausanne/Sz, 12 Spiele, 9 Tore, 3 Assists

Filip Stojilkovic (19), Wil/Sz, 12 Spiele, 7 Tore, 3 Assists

Zeki Amdouni (18), Stade-LS-Ouchy/Sz, 10 Spiele, 2 Tore, 1 Assist

Jahrgang 1999 oder jünger – Stand: nach 12 Runden

Torhüter:

Nicholas Ammeter (18), Aarau/Sz, 12 Spiele

Verteidiger:

Serge Müller (19), Schaffhausen/Sz, 12 Spiele, 1 Tor

Lindrit Kamberi (20), Wil/Sz, 12 Spiele

Gabriel Isik (20), Winterthur/De, 10 Spiele, 1 Assist

Mittelfeld:

Petar Pusic (20), GC/Sz, 12 Spiele, 2 Tore, 6 Assists

Sofian Bahloul (19), Chiasso/Fr, 10 Spiele, 3 Tore, 1 Assist

Giotto Morandi (20), GC/Sz, 12 Spiele, 1 Tor, 1 Assist

Noah Frick (18), Vaduz/Lie, 10 Spiele, 2 Tore

Stürmer:

Andi Zeqiri (20), Lausanne/Sz, 12 Spiele, 9 Tore, 3 Assists

Filip Stojilkovic (19), Wil/Sz, 12 Spiele, 7 Tore, 3 Assists

Zeki Amdouni (18), Stade-LS-Ouchy/Sz, 10 Spiele, 2 Tore, 1 Assist

Challenge League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Aarau
FC Aarau
3
5
9
2
FC Vaduz
FC Vaduz
3
4
7
3
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
3
3
6
4
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
3
2
4
5
FC Wil
FC Wil
3
-1
4
6
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
3
-2
4
7
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
3
-3
3
8
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
3
-1
2
9
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
3
-2
1
10
AC Bellinzona
AC Bellinzona
3
-5
1
Aufstieg
Aufstiegsspiel
Abstieg
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