Oliver Buff, am Sonntag beim 0:0 gegen Aarau wurden Sie bei Ihrer Einwechslung in der 77. Minute von allen GC-Fans minutenlang beschimpft und ausgepfiffen. Wie fühlte sich das an?
Oliver Buff: Es haben ja längst nicht alle gepfiffen. Aber zu überhören war es nicht. Und angenehm natürlich auch nicht.
Schon im Spiel gegen Schaffhausen waren Sie von GC-Fans mit einem Transparent beleidigt worden. Obwohl Sie damals noch gar nicht im Kader standen. Solche Anfeindungen müssen einem doch nahe gehen.
Ich habe wegen meiner Vergangenheit damit gerechnet, dass ich nicht von allen GC-Fans mit offenen Armen empfangen werde. Ich habe mich darauf eingestellt und versuchte, es auszublenden und mich voll und ganz professionell zu verhalten.
Und wie reagieren Ihre Nächsten?
Relativ cool. Dass diese Aktionen weder meine Familie noch meine Freundin trifft, hilft mir natürlich auch. Wäre es anders, würde mich das natürlich belasten. Dennoch geht mit solchen Aktionen ganz viel Energie verloren.
Wie meinen Sie das?
Einige Mitspieler wollten mich aufbauen. Ich sagte, ich würde kein Trost brauchen und dass sie weiterspielen und keine Energien verbrauchen sollen. Und es ist auch schade, dass diese Fans ihre Energie dazu aufwendeten, mich zu beleidigen und anzufeinden, statt GC nach vorne zu peitschen.
Sie waren 12 Jahre beim Stadtrivalen FCZ …
… Sie sagen es: Ich war beim FCZ. Dann war ich zwei Jahre im Ausland und jetzt bin ich bei GC. Ich fokussiere mich voll auf meine Arbeit. Ich bin nicht bei GC, um für Unruhe zu sorgen. Ich bin hier um Fussball zu spielen und um mit GC Erfolg zu haben.
Und wie gefällt es Ihnen?
Das Team hat mich hervorragend aufgenommen, ich fühle mich sehr wohl. Der Teamgeist stimmt, die Hierarchien sind klar. Vero Salatic ist der unumstrittene Leitwolf. Die Arbeitsbedingungen und Trainingsmöglichkeiten hier auf dem Campus sind ebenfalls top.
Wären da nur nicht die nachtragenden Fans.
Sehen Sie: Ich gebe alles, was ich habe. Mehr kann ich nicht tun. Die Reaktionen von der Tribüne kann ich nicht anders beeinflussen. Vielleicht werden mich einzelne GC-Fans ja immer auspfeifen.