Sogar Weltenbummler Stoller ist schockiert
«Was in Biel abgeht, ist der absolute Irrsinn!»

Fabian Stoller (28) hat in Israel, Griechenland und Zypern gespielt. «Aber am schlimmsten war die Zeit in Biel!»
Publiziert: 25.04.2016 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:30 Uhr
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Fabian Stoller im Zweikampf mit dem eigenen Trainer: Zlatko Petricevic spielte im Training selber mit, anstatt an Taktik und Spiel zu feilen.
Martin Arn

Fabian Stoller ringt nach Worten, als er am Freitag kurz nach 16 Uhr die Kabine der Bieler Tissot-Arena verlässt. Die Spieler haben soeben entschieden, die Arbeit niederzulegen. Seit Januar haben sie keinen Lohn mehr erhalten.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, ist der Eklat am Donnerstagabend, als der neue Biel-Trainer Zlatko Petricevic dem eigenen Physiotherapeuten nach einer Diskussion mitten im Spiel einen Faustschlag ins Gesicht verpasst. Stoller zu SonntagsBlick: «Ich hatte schwierige Zeiten, vor allem in Zypern, als ich ebenfalls monatelang keinen Lohn erhielt. Doch was in Biel abgeht, ist der totale Irrsinn!»

Damit meint Stoller noch nicht einmal die fehlenden Lohnzahlungen. Seit am Dienstag nach Ostern der neue Trainer Petricevic das Zepter übernommen hat, ist der Klub ausser Rand und Band. Stoller: «Im BLICK wurde er als Clown bezeichnet. Das ist eine massive Untertreibung. Petricevic ist der mieseste Trainer, den ich je hatte!»

Der gebürtige Kroate trat im Training lieber selber ein paar Elfmeter als an der Taktik und am Spiel zu feilen. Seine Profis kannte er auch nach drei Wochen noch nicht. Und von den Gegnern hatte er überhaupt keine Ahnung. Zu verdanken haben die Bieler diesen irrlichternden Trainerclown dem Zuger Berater Peter Koch, der den Kroaten auf Wunsch seiner angeblichen Investoren in Biel installierte.

In zehn Monaten hat Häfeli den FC Biel ruiniert

Dabei hätten ein paar Klicks im Internet gereicht, um zu sehen, welchen Schaumschläger man da an Bord geholt hatte. In Kroatien hatte Petricevic als Präsident des Klubs NK Pomorac Journalisten mit dem Tod bedroht. Beim Klub Queretaro in Mexiko kündigte er Freundschaftsspiele gegen Real Madrid an. Nach sechs Monaten war er seinen Job los.

Als der Zürcher Anwalt Carlo Häfeli den FC Biel im letzten Juni übernahm, fantasierte er von der Europa League. In zehn Monaten hat er den Verein ruiniert. Im neuen Bieler Stadion wird in den nächsten Jahren Amateurfussball gespielt.

Anwalt Häfeli, der auch Präsident der Schweizer Opferhilfe «Weisser Ring» ist, hinterlässt in Biel selber unzählige Opfer. All die Mitarbeiter, denen er seit Monaten keinen Lohn mehr bezahlt hat. Zu ihnen gehört auch Physiotherapeut Walter Aeschlimann. Zum Spiel in Schaffhausen, bei dem er von Trainer Petricevic einen Faustschlag erhielt, war er auf eigene Rechnung gereist, «um den Gielen zu helfen», wie er sagt.

Noch mehr geschmerzt als der Faustschlag des Trainers und die ausgebliebenen Lohnzahlungen hat ihn aber etwas ganz Anderes: «Präsident Häfeli hat sich nach dem Vorfall nicht einmal bei mir erkundigt, wies mir geht.»

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
33
32
68
2
FC Aarau
FC Aarau
33
18
57
3
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
33
13
51
4
FC Wil
FC Wil
33
4
47
5
FC Vaduz
FC Vaduz
33
0
47
6
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
33
7
46
7
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
33
-8
38
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
33
-17
37
9
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
33
-24
32
10
FC Schaffhausen
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33
-25
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