Endlich wieder mal eine Tabelle, in welcher GC die Nummer eins ist! Es ist jene der Budgets in der Challenge League für die neue Saison. 13,6 Millionen Franken. Da kann nur Lausanne-Sport mit den Ineos-Geldern einigermassen mithalten. Und doch waren die dreizehneinhalb Millionen für Rietiker zu wenig, um an Bord zu bleiben.
«Ich bin angetreten, um GC so schnell wie möglich wieder in die Super League zu führen», sagte der Arzt, nachdem er den Bettel hingeschmissen hatte. Die beiden Hauptaktionäre Peter Stüber und Stephan Anliker hatten beschlossen, das Budget von über 20 Millionen auf 13,6 zusammenzustreichen. Und mit diesem Budget, so Rietiker, sei der sofortige Wiederaufstieg nicht gewährleistet.
Es ist ein Gejammer auf allerhöchstem Niveau, wie der Vergleich aller Budgets in der Challenge League zeigt. Der FC Aarau zum Beispiel, der fast in der Super League gelandet wäre, hantiert mit einem Budget von sechs Millionen Franken. Also weniger als halb so viel wie die Hoppers. Davon entfallen vier Millionen auf die erste Mannschaft. «Die Aussagen haben mich erstaunt», sagt Aarau-Vizepräsident Roger Geissberger. «Diese Tiefstapelei tönte fast so, als ob es klar wäre, dass GC nun jahrelang in der Challenge League bleiben müsse ...»
Die Liga freut sich auf die Hoppers
Nun, auch bei GC teilen nicht alle die Meinung von Rietiker. Dessen Nachfolger András Gurovits sagt in der «SonntagsZeitung», 13,6 Millionen seien «kein Crash-Budget.» Für die erste Mannschaft stünden fünf bis sechs Millionen zur Verfügung. «Das ist immer noch mehr als das Gesamtbudget vieler Vereine in der Challenge League.»
Zu den Klubs, die deutlich darunter liegen, gehört der FC Wil. Dessen Medienchef Daniel Wyler sagt, man mache sich die gewaltigen Unterschiede motivationstechnisch zunutze: «Wir machen unsere Jungs heiss, gegen Spieler anzutreten, die fünfmal mehr verdienen als sie.» In Wil sei es keine Seltenheit, dass junge Spieler weniger als tausend Franken pro Monat verdienen würden.
Kopfschütteln ja, doch insgesamt freut sich die Liga auf die Hoppers. So auch der FC Vaduz, der budgetmässig zu den Verfolgern des Duos GC/Lausanne gehört. Sportchef Franz Burgmeier: «Für die Liga ist GC sicher attraktiv, der Rekordmeister wertet die Liga auf.» Doch nicht alle sehen das so. Aber nicht aus sportlichen Gründen. So hat Kriens-Präsident Werner Baumgartner Überlegungen angestellt, gegen GC im Kleinfeld gar nicht erst anzutreten und Forfait zu geben. Das käme in Anbetracht der Sicherheitskosten billiger.
Budget der Challenge-League-Klubs Saison 2019/20
Klub | Budget |
1. GC | 13,6 Mio. Fr. |
2. Lausanne-Sport | 12 Mio. Fr. |
3. Aarau | 6 Mio. Fr. |
4. Vaduz | 5,5 Mio. Fr. |
5. Winterthur | 4 Mio. Fr. |
6. Schaffhausen | 3 Mio. Fr. |
7. Kriens | 2,9 Mio. Fr. |
8. Wil | 2,7 Mio. Fr. |
9. Chiasso | 2 Mio. Fr. |
10. Stade Lausanne Ouchy | 1,5 Mio. Fr. |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 35 | 30 | 69 | |
2 | FC Aarau | 35 | 18 | 60 | |
3 | FC Etoile Carouge | 35 | 12 | 54 | |
4 | FC Vaduz | 35 | 1 | 51 | |
5 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 35 | 9 | 50 | |
6 | FC Wil | 35 | 4 | 50 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 35 | -7 | 41 | |
8 | AC Bellinzona | 35 | -15 | 41 | |
9 | FC Stade Nyonnais | 35 | -25 | 35 | |
10 | FC Schaffhausen | 35 | -27 | 25 |