Liga-Boss Schäfer zum Le-Mont-Ärger
«Ich kann den Frust verstehen»

Liga-Boss Claudius Schäfer zum Challenge-League-Chaos und zum Ärger von Le-Mont-Präsident Serge Duperret.
Publiziert: 03.05.2017 um 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:21 Uhr
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Lichterlöschen: Nach der verweigerten Lizenz für die Challenge League legt Le Mont keinen Rekurs ein und wird freiwillig absteigen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Michael Wegmann

BLICK: Herr Schäfer, es sieht so aus, dass seit Einführung der Liga-Reform 2012 nun mit Le Mont schon der vierte von fünf Klubs am grünen Tisch absteigt. Was sagen Sie dazu?
Claudius Schäfer: Diese Aussage kommt noch zu früh. Wir müssen die Rekurs-Frist abwarten, die am Donnerstag abläuft. Zu Beginn der nächsten Woche haben wir Gewissheit, welche Klubs in die zweite Instanz gehen.

Die Zeichen sind eindeutig: Die Challenge League als Ausbildungsliga funktioniert in dieser Form nicht. Ist die Liga eine «Totengräber-Liga»?
Das sportliche Niveau in der Challenge League ist sehr hoch, und die Liga bietet grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung junger Spieler. Die wirtschaftlichen Probleme einiger Klubs ändern nichts an dieser Feststellung, jedoch ist die SFL immer wieder gefordert, ihre Formate zu analysieren und offen zu sein für Veränderungen.

Muss nicht dringend eine Liga-Reform her?
Der Prozess zur Überprüfung der Formate und der Spielmodi der beiden höchsten Ligen läuft auf Hochtouren. Dabei steht nicht nur die Raiffeisen Super League im Fokus, sondern ganz besonders auch die zukünftigen Rahmenbedingungen für die zweithöchste Liga.

Wie will die Liga diese Entwicklung verhindern? Müssen noch strengere Lizenzierungs-Auflagen her?
Die Liga ist daran, den ganzen Lizenzierungsprozess zu überprüfen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Schnellschüsse oder eine «Pflästerlipolitik» nicht zielführend sind.

Gibts es eine Garantie, dass nächste Saison wieder sportliche Kriterien über Abstieg und Nicht-Abstieg entscheiden?
Eine Garantie gibt es nicht und wird es leider auch nie geben.

Chiasso und Wohlen haben die Lizenz in erster Instanz nicht bekommen. Legen die Klubs Rekurs ein?
Diese Frage müssen die Verantwortlichen der Klubs beantworten. Wie gesagt: Die Rekursfrist läuft noch bis Donnerstag.

Le-Mont-Präsident Serge Duperret hat angekündigt, auf einen Rekurs zu verzichten und freiwillig abzusteigen. Er ärgert sich über die Liga und betont, dass er – im Gegensatz zum FC Wil – jeden Franken Lohnkosten immer bezahlt habe. Können Sie seinen Ärger, dass Wil die Lizenz für die neue Saison bekommen wird und Le Mont nicht, verstehen?
Serge Duperret führt den FC Le Mont mit sehr viel Herzblut, und ich kann seine Frustration über die fehlende Unterstützung in der Region nachvollziehen. Die erstinstanzliche Verweigerung der Lizenz für Le Mont hat nichts mit dem FC Wil zu tun. Und grundsätzlich gilt: Ein Quervergleich mit anderen Klubs ist schwierig und nicht zielführend.

Apropos FC Wil: Der hat nach dem grossen Schlamassel in dieser Saison nun einfach Glück gehabt?
Nochmals: Noch läuft die Rekursfrist, und es ist noch nichts definitiv. Der FC Wil seinerseits hat grosse Anstrengungen unternommen, die aktuelle Situation zu retten. Zudem hat der Klub für die nächste Saison ein Gesuch eingereicht, welches die Lizenzkommission für gut befunden hat.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
34
32
69
2
FC Aarau
FC Aarau
34
16
57
3
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
34
14
54
4
FC Wil
FC Wil
34
6
50
5
FC Vaduz
FC Vaduz
34
0
48
6
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
34
7
47
7
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
34
-9
38
8
AC Bellinzona
AC Bellinzona
34
-17
38
9
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
34
-23
35
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
34
-26
25
Aufstieg
Aufstiegsspiel
Abstieg
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