Sie unterstützen ihren Verein mit Gesängen und Transparenten. Die Zürcher Südkurve zitterte gestern bis zur letzten Sekunde mit dem FC Zürich. Trotz eines 3:1 Siegs gegen Vaduz steigt der Fussballverein aber ab. Zu viel für einige hartgesottene FCZ-Fans.
Fotografen, Medienschaffende und Trainer mussten vor den vermummten Chaoten fliehen. Fans der Südkurve stürmten mit einer Eckfahne die Katakomben und wollten die Spieler zur Rede stellen.
Doch die Spieler selbst hatten gestern wohl kein grosses Interesse, mit den wütenden «Fans» in Kontakt zu treten. Trotzdem scheinen sie aber einen Einfluss zu haben. Nach der 1:5 Blamage gegen den FC Basel vor gut einem Jahr (BLICK berichtete) verwickelten Fans die Spieler in ein Gespräch und zwangen sie schlussendlich, ihre Trikots auszuziehen – mit Erfolg. Sie seien unwürdig, die FCZ-Shirts zu tragen, hiess es.
Fans lauern vor Letzigrund-Garage auf
Passt den Fans etwas nicht, wird dies dem Klub mit Pyro-Aktionen offen mitgeteilt. Auch ein Spielunterbruch wurde beim besagten Spiel gegen den FC Basel in Kauf genommen, Pyros flogen auf das Spielfeld und gegen Sicherheitsleute. «Ich verstehe nicht, wie man sich so hirnamputiert verhalten kann», tobte FCZ-Präsident Ancillo Canepa danach.
Auch als der FCZ vor wenigen Wochen gegen Lugano eine 0:4-Pleite im eigenen Stadion erleiden musste, kochte die Wut der Südkürvler hoch. Nach dem Schlusspfiff wurden die Spieler ausgepfiffen. «Wo isch oie Stolz?», sangen die wütenden Anhänger und warteten vor der Letzigrund-Garage auf die Spieler.
«Zürcher Südkurve» besteht aus mehreren Gruppen
Doch woher kommt die Aggressivität? Ist es nur überschwappendes Herzblut der Fans? In den Reihen der Ultras sollen laut Insidern auch Drogen konsumiert werden: «Klar ist Kokain in der Südkurve sehr verbreitet. Das sieht man den kieferknirschenden Jungs ja auch an», zitierte der «Tages-Anzeiger» einst einen Insider.
Auch BLICK-Leser berichteten schon über die Missstände in den Fankurven des Schweizer Fussballs. Erst durch die Drogen würde es überhaupt zu den Ausschreitungen kommen.
Ein offizielles Sprachrohr gibt es für die «Zürcher Südkurve» aber nicht, auch auf Social Media sind sie nicht vertreten. Die Südkurve pauschal verurteilen kann man aber nicht. Denn der Name ist ein Überbegriff für viele verschiedene Gruppierungen, die sich Boys, Hallygally, Locoz, Blauer Block oder Paradox nennen.
Auch eine Gruppe namens «K4» gehörte einmal zum Stamm des Fanblocks. Vor einigen Jahren wurden sie aber aus der Fankurve verbannt, sie sollen bei einem Spiel in Basel Fackeln in den Familiensektor geworfen haben. Irgendwo scheint der Spass also doch aufzuhören.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 33 | 32 | 68 | |
2 | FC Aarau | 33 | 18 | 57 | |
3 | FC Etoile Carouge | 33 | 13 | 51 | |
4 | FC Wil | 33 | 4 | 47 | |
5 | FC Vaduz | 33 | 0 | 47 | |
6 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 33 | 7 | 46 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 33 | -8 | 38 | |
8 | AC Bellinzona | 33 | -17 | 37 | |
9 | FC Stade Nyonnais | 33 | -24 | 32 | |
10 | FC Schaffhausen | 33 | -25 | 25 |