Der Garagenvorplatz wird zum Übungsareal, der Garten zum Fussball-Tennis-Court, der Stubentisch zum Büffelort: Im Hause Göppel in Schaan FL wird in Coronazeiten fleissig improvisiert, was Sport und Ausbildung anbelangt. Der Vorteil: Geschwitzt und gelernt wird wenigstens zu zweit.
Maximilian Göppel (22), 30-facher Internationaler Liechtensteins, mit bereits 105 Pflichtspielen für den FC Vaduz in den Beinen, sitzt genauso zu Hause wie seine Schwester Lena (18), NLA-Spielerin des FC St. Gallen-Staad und fester Bestandteil des Frauen-Nationalteams.
Maximilian, von allen nur «Maxi» gerufen, ist Vollprofi, hat sich nebenbei aber noch an der Fernuni Schweiz eingeschrieben – und macht dort den Bachelor in Wirtschaft. Lena lernt gerade für ihren Matura-Abschluss im Juni, den sie nach dem jüngsten Entscheid der Landesregierung in Sachen Coronavirus nur in schriftlicher Form ablegen muss. Weil sich beide ein zweites Standbein zum Fussball aufbauen wollen, gehört Büffeln ganz normal zum Alltag. Nicht nur in Coronazeiten.
Was beide dieser Tage aber ungemein vermissen: das Teamleben, das seit Anfang März aufgrund der rigorosen Einschränkungen nicht mehr in gewohnter Form existiert. Lena trifft sich zwar einmal wöchentlich virtuell mit ihren Mitspielerinnen zum Zoom-Call – und auch Maxi hat regelmässig Kontakt zum Klub. Die eigentliche Team-Gemeinschaft ersetzen aber beide Umstände nicht.
«Gegenseitig pushen»
Umso froher sind die Geschwister, einander zu haben. «Zu zweit macht alles mehr Spass», hält Maxi fest, «wir können uns im Training gegenseitig pushen oder korrigieren, das ist ein enormer Vorteil». Weil beide von ihren Vereinen einen Trainingsplan bekommen haben, können die beiden Spitzenfussballer auf verschiedene Übungen zurückgreifen. Waldläufe, Stabilisation, Kraft, Balleinheiten.
Lena zieht dabei beim Vaduzer Profi-Programm voll mit: «Das ist viel intensiver, doch dafür ist es auch umso spannender, danach die gemachten Fortschritte zu sehen. Gerade die Kraft kam bei mir zuvor weniger oft zum Zug.»
Bei Maxi geht das Homeoffice-Leben mindestens noch bis zum 11. Mai weiter, dann könnte er – wenn die Liechtensteiner Regierung es auch zulässt – wieder ins Teamtraining einsteigen, um bei der möglichen Saison-Fortsetzung in der Challenge League am 9. Juni parat zu sein. Bei Lena ist die Saison seit Donnerstag und dem Amateurfussball-Beschluss, der auch den Frauenfussball miteinschliesst, endgültig passé. Auch ihr Traum, im Herbst an ein Sport-College in den USA zu gehen, muss sie aufgrund der prekären Corona-Situation in Nordamerika wohl begraben. Zumindest vorübergehend.
Sicher ist für sie trotz Saisonabbruch: solange möglich, wird sie das Training mit ihrem Bruder weiterhin bestreiten, um fit zu bleiben. Doch bei allen Vorteilen eines Duos: Gehen sich die Geschwister nach so vielen Wochen allmählich nicht auf die Nerven? «Es geht noch», meint Lena schmunzelnd, «ich geniesse die Zeit eigentlich mehr, weil man sich in normalen Zeiten viel weniger sieht.» Und Maxi? «Wenn, dann nerve ich wohl eher sie, wenn ich sie wieder mal zum Trainieren auffordere.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |