Ex-Boss Anliker war gegen die freundliche Übernahme
Dieser 14-Millionen-Mann wollte GC kaufen

Er raucht dicke Zigarren, fährt kein Auto unter 500 PS und wollte GC für 14,4 Millionen Franken kaufen. Wer ist der Mann, den Ex-Boss Anliker abblitzen liess?
Publiziert: 07.06.2019 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:19 Uhr
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Bei GC hätte ein neuer Besitzer einsteigen wollen.
Foto: freshfocus
Max Kern

Bei den GC-Spielern Lang, Salatic & Co., die in der Saison 2014/15 unter Michael Skibbe ihr Morgentraining bestreiten, hinterlässt der Mann, der nicht gerne mit seinem Namen in der Öffentlichkeit steht, einen nachhaltigen Eindruck.

Erst staunen die Kicker, als sie eine röhrende Auspuffanlage eines italienischen Luxus-Schlittens hören. Wenig später legt sich dicker Zigarren-Rauch über das Trainingsgelände.

Michael Th. Schwarz, damals neben Präsident Stephan Anliker einer von fünf Verwaltungsräten und als Owner ein Geldgeber, schaut ausnahmsweise beim Training vorbei.

Im Oktober 2015 trat Schwarz ab

Im Oktober 2015 demissioniert der Mann mit dem Rund-um-den-Mund-Bart. Jetzt ist der Verwaltungsrats-Delegierte und CEO des Bau-Riesen ADT Innova Group, damals einer der Trikot-Sponsoren, wieder aufgetaucht. Und wie!

Wie zwei unabhängige Quellen BLICK bestätigen, wollte Schwarz den Rekordmeister und Absteiger kaufen. Er bot den beiden Hauptaktionären Stephan Anliker und Peter Stüber, die je 47 Prozent der Wert-Papiere halten, im Beisein des mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten Stephan Rietiker für den Klub 14,4 Millionen Franken.

Das Ziel von Schwarz war offenbar, den Verein später für 16 Mio. weiter zu verkaufen. Er wollte im Gegenzug alle Aktien. Rechtsanwalt Andras Gurovits, der jetzt als Vize-Präsident und einziger Verwaltungsrat den Verein interimistisch führt, hätte den Übername-Vertrag vorbereiten sollen.

Stüber ist einverstanden, doch Anliker stellt sich quer. Anscheinend glaubt der Ex-Boss, seine Aktien hätten viel Wert.

Schwarz dementiert ein Angebot

Schwarz dementiert gegenüber BLICK. Und schickt umgehend seinen Anwalt in die Spur. Der spricht am Telefon von «schwerwiegend rufschädigend. Mein Mandat ist in keiner Weise bereit, sich nochmals finanziell zu engagieren.» Warum diese Versuche der Spurenvermischung, Herr Schwarz?

Anliker und Stüber äussern sich zum neuen Budget von 13,6 Mio. (statt 20 wie bisher) in einer Medienmitteilung:  «Die von uns zur Verfügung gestellten Garantien sind unseres Erachtens keineswegs zu knapp, um gute Leistungen in der Challenge League erbringen zu können.»

Das sehen einige Fans anders. Im GC-Forum rufen sie zu einer Spenden-Aktion auf. So weit ist es beim ehemaligen Nobel-Klub gekommen.

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