So etwas hat es im Schweizer Fussball noch nie gegeben: Der Trainer des FC Biel, Zlatko Petricevic, rastet im Auswärtsspiel in Schaffhausen total aus!
Es läuft die 70. Minute. Trainer Petricevic, der eigentlich gar nicht coachen darf, weil er keine gültige Lizenz hat, schlägt seinem eigenen Physiotherapeuten die Faust ins Gesicht.
Der Physiotherapeut sagt zu BLICK: «Seine Augen traten aus den Höhlen. Er kam auf mich zu und schlug mich ohne Vorwarnung ins Gesicht.»
In der Pause und beim Stand von 0:2 aus Sicht der Bieler nimmt der gesperrte Trainer Petricevic einen Wechsel vor. Er bringt Valentin Hayoz für Antonio Marchesano. 25 Minuten später will Petricevic den eingewechselten Hayoz schon wieder raus nehmen. Es kommt zu einem kurzen Disput auf der Bieler Bank. Biels Physio zu BLICK: «Ich sagte Petricevic, dass er keine Ahnung von Fussball hätte. Da hat er mich ins Gesicht geschlagen.»
Es kommt zur Rudelbildung. Die Bieler wollen das Spielfeld verlassen. Sie machen dann doch weiter und gehen gegen Schaffhausen mit 1:6 unter.
«Er ist der grösste Spinner»
Nach der Partie verhängen die Spieler ein Garderobenverbot für ihren Amok-Trainer. «Wir wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er ist der grösste Spinner, der mir je begegnet ist», sagt ein Spieler zu BLICK.
Als die Spieler geduscht aus der Kabine kommen entschliessen sie sich, den Heimweg gemeinsam im Zug anzutreten. Weil es in Zürich keinen Anschluss mehr gibt, müssen sie sich wohl oder übel mit dem verhassten Coach in den Car setzen. Die Stimmung ist auf dem Gefrierpunkt.
Und was macht Amok-Trainer Petricevic auf der Heimfahrt? Er zündet sich im Car seelenruhig eine Zigarette nach der anderen an. Das hatte er schon auf der Hinfahrt nach Schaffhausen getan.
Gegenüber BLICK will er sich nicht äussern und stösst nur ein paar Fluchwörter aus.
Selbst Biel-Präsident Carlo Häfeli, der den Verein in diese missliche Lage geführt hat, mag dem Treiben nicht länger zusehen. Noch auf der Heimfahrt entlässt er den erst vor drei Wochen eingestellten Coach Petricevic.
Co-Trainer Aleksandrov, der eigentlich fürs Coaching verantwortlich gewesen wäre sagt: «Es ist der traurigste Moment in meiner Karriere!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 33 | 32 | 68 | |
2 | FC Aarau | 33 | 18 | 57 | |
3 | FC Etoile Carouge | 33 | 13 | 51 | |
4 | FC Wil | 33 | 4 | 47 | |
5 | FC Vaduz | 33 | 0 | 47 | |
6 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 33 | 7 | 46 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 33 | -8 | 38 | |
8 | AC Bellinzona | 33 | -17 | 37 | |
9 | FC Stade Nyonnais | 33 | -24 | 32 | |
10 | FC Schaffhausen | 33 | -25 | 25 |