Carlo Häfeli, der umstrittene Präsident des FC Biel, verfolgt das Spiel seines Klubs von der Vip-Loge in der Tissot-Arena. Bei Poulet mit Wildreis und Spargelspitzen muss er mitansehen, wie seine Spieler gegen Chiasso 1:2 verlieren.
Viel spannender als das Spiel wäre gewesen, wie Carlo Häfeli den Verein doch noch retten will. Der FC Biel schuldet seinen Gläubigern im Moment mindestens 300'000 Franken. Weitere 500'000 Franken Verbindlichkeiten werden von Häfeli bestritten. Die Januar- und die Februarlöhne der Spieler stehen weiterhin aus. Auf das Angebot, auf 80 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten, dürften die Gläubiger kaum eingehen.
Doch viel mehr als ein «Sorry» gab es vom Zürcher Anwalt nicht zu hören. Stattdessen fantasierte Häfeli weiter von «einer Vision für die nächsten zehn Jahre». Sein Berater, Bernhard Wiedmann, versprach, dass «die Januarlöhne bis Montag bezahlt werden, ebenso die Februargehälter bis Mitte März». Dafür garantierten drei verschiedene, sehr potente Sponsorengruppen.
Ein neuer Verwaltungsrat wurde ebenfalls vorgestellt: Ein Bieler Modeunternehmer namens Marcel Michel. Welches seine Beweggründe sind, wollte der neue Mann nicht sagen.
Häfeli schliesslich erklärt sich bereit, 50 Prozent seiner Aktien abzutreten. Er wolle sich «vermehrt auf den Sport konzentrieren», sagte Häfeli, weil dies «meine Stärke ist».
Allerdings sieht es nach der Heimpleite gegen Chiasso auch sportlich sehr schlecht aus: Der FC Biel steckt weiterhin mitten im Abstiegskampf. SonntagsBlick erfuhr: Wenn die Spieler ihre Löhne bis am Montag nicht haben, wollen sie streiken.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 34 | 32 | 69 | |
2 | FC Aarau | 34 | 16 | 57 | |
3 | FC Etoile Carouge | 34 | 14 | 54 | |
4 | FC Wil | 34 | 6 | 50 | |
5 | FC Vaduz | 34 | 0 | 48 | |
6 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 34 | 7 | 47 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 34 | -9 | 38 | |
8 | AC Bellinzona | 34 | -17 | 38 | |
9 | FC Stade Nyonnais | 34 | -23 | 35 | |
10 | FC Schaffhausen | 34 | -26 | 25 |