20 Monate nach Horror-Foul an Yapi
FCZ zieht Klage gegen Wieser zurück!

Das Foul hatte für heftige Diskussionen und rechtliche Folgen gesorgt. Jetzt ist die Geschichte beendet. Sandro Wieser (23) ist vom Vorwurf der schweren Körperverletzung freigesprochen.
Publiziert: 27.07.2016 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:05 Uhr
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Sandro Inguscio und Michael Wegmann

Nach 20 Monaten kann Sandro Wieser endlich aufatmen. Sich endlich wieder auf Fussball konzentrieren. Aus dem Fussballer wird kein verurteilter Gewaltverbrecher.

Im Dezember 2014 hatte der Mittelfeldspieler damals in Diensten des FC Aarau beim Duell gegen den FC Zürich Gilles Yapi brutal umgehauen. Das Knie des filigranen FCZ-Regisseurs komplett zerfetzt. Kreuzband, Innenband, Innen- und Aussenmeniskus waren gerissen, dazu erlitt Yapi einen Knorpeldefekt bis auf den Knochen. Seine Karriere stand vor dem Aus. Wieser wurde von der Liga für sechs Spiele gesperrt.

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Versöhnlich: Zürichs Yapi und Wieser tauschen die Trikots.
Foto: KEY

Das Foul sorgte für unzählige Schlagzeilen in der Schweiz und im Ausland. Noch mehr aber die Reaktion von FCZ-Präsident Ancillo Canepa, der tobte: «Ich kann so etwas einfach nicht akzeptieren. Das wird Konsequenzen haben.»

Der FCZ reichte in Absprache mit Yapi bei der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung gegen Wieser ein! Und fand damit sogar Gehör. Der zuständige Staatsanwalt entschied überraschend schnell und als eine seiner letzten Tätigkeiten vor seinem Ruhestand, dass Wieser zu verurteilen sei.

Per Strafbefehl wurde der Liechtensteiner im Mai 2015 wegen eventualvorsätzlicher einfacher Körperverletzung und fahrlässig schwerer Körperverletzung zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen und einer Busse von 10'000 Franken verurteilt. Wieser und sein Anwalt legten Einsprache ein.

Mit Erfolg! Die Leidensgeschichte für beide Fussballer hat ein Ende gefunden. Wie Wiesers Anwalt gegenüber BLICK bestätigt, hat der FCZ seine Anzeige nach der Einsprache zurückgezogen, der Staatsanwalt und das zuständige Bezirksgericht Aarau akzeptierten den Entscheid. Was gleichbedeutend mit einem Freispruch für Wieser ist.

Sein Anwalt sagt: «Wir sind froh, dass dieses leidige Thema beendet ist und sich Sandro Wieser wieder komplett auf den Fussball konzentrieren kann.»

FCZ-Präsi Ancillo Canepa: «Unser Ziel haben wir erreicht: Es gibt einen erstinstanzlichen Gerichtsentscheid, der bestätigt, dass auch ein Fussballplatz keinen rechtsfreien Raum darstellt. Ich bin sicher, dass dieser Entscheid auch eine Präventivwirkung erzielt hat und  wir solche rücksichtslosen Fouls in der Schweiz nicht mehr sehen werden.»

Jetzt, 20 Monate nach dem Horror-Foul, spielt der FCZ diese Saison wieder gegen den FC Aarau. In der Challenge League. Yapi ist bei den Zürchern längst wieder auf den Platz zurückgekehrt.

Wieser spielte zwischenzeitlich für Thun und ist jetzt auf Vereinssuche. Ascoli und Frosinone aus Italien sollen konkretes Interesse haben, auch St. Gallen hat seine Fühler nach dem Mittelfeldpuncher ausgestreckt.

Notabene nach einem Mittelfeldpuncher, keinem verurteilten Gewaltverbrecher.

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