Darum gehts
- Der FC Augsburg entlässt Heinz Moser als Leiter Entwicklung nach einer Umstrukturierung
- Manuel Baum übernimmt Mosers Aufgaben im Bereich Entwicklung und Fussballinnovation
- Unter Jurendic/Moser übertraf Augsburg erstmals die 100-Millionen-Euro-Umsatzschwelle
Im Mai hat sich der FC Augsburg nicht komplett neu erfunden, aber zumindest erheblich umformiert. Davon betroffen ist nach dem freigestellten Sportchef Marinko Jurendic (47) nun auch Heinz Moser (57); der Urner wirkte während zwei Saisons als Leiter Entwicklung. Obwohl sich der Verein öffentlich bedeckt hält zur Personalie, scheint klar: Der spannende Augsburger Weg ist für Moser seit vorletzter Woche zu Ende.
Blick-Recherchen decken sich mit einer Story im «Urner Wochenblatt». Augsburg äussert sich auf Anfrage so: «Heinz Moser wurde im Zuge des Cuts bei der sportlichen Neuausrichtung von seinen Aufgaben entbunden.» Moser will sich aus vertragsrechtlichen Gründen derzeit nicht äussern.
Mit dem neuen Cheftrainer Sandro Wagner (37) kommen diverse neue Schlüsselfiguren. Eine von ihnen: Manuel Baum (45), selber während 85 Bundesliga-Partien an der Linie von Augsburg, hatte diverse kürzere Engagements beim Deutschen Fussball-Bund (DFB), Schalke und bei RB Leipzig. Er wird künftig als Leiter Entwicklung und Fussballinnovation eingesetzt und die Arbeit Mosers fortsetzen.
Mit dem Output unzufrieden
Im Rahmen einer medialen Vorstellungsrunde von Wagner hat CEO Michael Ströll einen Einblick in die Neuausrichtung gewährt: «Wir wollen die gesamte Entwicklung vorantreiben und den Klub weiter mit Leben füllen.» Es gehe generell darum, «eine Wahrnehmung zu bekommen, dass Spieler in Augsburg besser werden, auf ein anderes Level kommen. Wir tun gut daran, in der Kaderplanung und in der Entwicklung gute Leute zu haben.»
Mit dem Bundesliga-Output unter dem dänischen Ex-Coach Jess Thorup (55) waren die FCA-Verantwortlichen nicht zufrieden. Und offenbar rückte im Zuge ihrer internen Analyse auch die Nachwuchsabteilung in den Fokus. Dabei hat Moser sich intern innerhalb der letzten zwei Jahre einen vorzüglichen Ruf erarbeitet: Diverse Akteure, die in den vergangenen Tagen mit Profi-Verträgen ausgestattet worden sind, haben sich unter seiner Regie markant entwickelt.
Zukunft von Moser offen
Mit seiner Einbindung in die Sportabteilung der Profis galt er als enger Vertrauter Jurendics, der die Ausrichtung des FCA stark mitprägte. Unter Umständen ist Moser dem radikalen Strategiewechsel der Bayern auch deshalb zum Opfer gefallen. Insider verstehen den totalen Umbau nicht. Unter dem Duo Jurendic/Moser hat Augsburg im Umsatzbereich erstmals überhaupt die Schwelle von 100 Millionen Euro übertroffen.
Wo Heinz Moser wieder auftauchen wird, ist aktuell nicht absehbar. Er lebt mit seiner Partnerin unweit des Stadtzentrums und fühlte sich in den letzten beiden Jahren überaus wohl. Dem Vernehmen nach plante er mit einem langfristigen Engagement. «Ich bin gekommen, um zu bleiben», sagte er vor einigen Monaten zu Blick. Sein Erfahrungsschatz ist gross: 15 Jahre in diversen Funktionen im Schweizer Fussballverband und mehrere Saisons in leitender Position beim FCZ in der sportlichen Führung. Mit Angeboten aus der Heimat ist zu rechnen.