«Bin noch nicht richtig im Rhythmus»
Nati-Star Bachmann kickt mit Chelsea in irrer Mini-Liga

Wegen einer Modus-Reform musste Ramona Bachmann vier Monate aufs erste Liga-Spiel für Chelsea warten. Bekommt sie vor der EM noch genug Spielpraxis?
Publiziert: 01.05.2017 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:33 Uhr
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Ramona Bachmann ist der Star der Schweizer Frauenfussball-Nationalmannschaft.
Foto: EQ Images
Matthias Dubach

Im Juli ist die Frauen-Nati erstmals an der EM dabei – aber unser Offensiv-Star Ramona Bachmann (26) hat 50 Tage vor dem Startspiel gegen Österreich (18. Juli) 2017 noch kein Ligaspiel absolviert! Dabei ist sie topfit.

Was ist da los? Schuld an der fehlenden Spielpraxis vor der EM in Holland ist der verrückte Liga-Modus in England. Die «Women´s Super League» fand bisher von März bis November statt. Nun wird der Kalender geändert.

Neu kicken die Girls wie die Männer von August bis Mai. Um nicht ein halbes Jahr ganz ohne Ligabetrieb dazustehen, gibt es jetzt eine Kurz-Meisterschaft – mit neun Klubs und nur acht Runden bis zum Saisonende am 3. Juni. Was für eine irre Mini-Liga!

Bachmann sagt über das lange Warten: «Ich bin noch nicht richtig im Rhythmus. Deshalb bin ich froh, dass nun diese kleine Liga beginnt.» Seit ihrem Wechsel zu den «Blues» hatte Bachmann nur ein paar Cup-Spiele und das Länderspiel gegen Norwegen bestritten.

Reicht Ramona diese Mini-Liga als EM-Vorbereitung? «Es sind ja noch ein paar Wochen. Auch das Länderspiel gegen England (am 10. Juni in Biel, die Red.) wird uns noch gut tun», sagt Bachmann.

Das lange Warten hatte für den Nati-Hoffnungsträger wenigstens einen Vorteil: Sie konnte sich nach dem Wechsel vom VfL Wolfsburg gut in London einleben. Ramona: «Es war nie ein Ziel, an einem Ort zu spielen, wo es auch cool zum Leben ist. Aber ich kann mich nicht beklagen! London bietet extrem viel. Ich habe eine Wohnung zwischen dem Trainings­gelände und der City gefunden.»

Zurückgelassen in Wolfsburg hat Bachmann dafür Freundin Camille: «Kein Problem, wir hatten ja vor der VfL-Zeit schon jahrelang eine Fernbeziehung geführt.» Aber zurückgelassen hat Bachmann auch ein schwieriges Verhältnis mit Wolfsburg-Trainer Ralf Kellermann. «Er hat mich extra für ein spezifisches Spielsystem geholt. Doch nach zwei, drei Partien hat er es verworfen. Danach war ich nie richtig im Spiel integriert», sagt Ramona. Sie geht nach eineinhalb Jahren zu Chelsea. Wo es endlich richtig los geht.

Los gehts schliesslich mit einem 6:0-Sieg gegen Yeovil, Bachmann steuert ein Tor bei.

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