Am letzten Mittwoch verkündet die Uefa, wie die internationalen Wettbewerbe doch noch fertiggespielt werden sollen. Im Turbo-Modus, klar. Im Anschluss an die grossen nationalen Meisterschaften. Und dennoch reichen die zur Verfügung stehenden Termine nicht für alles.
Jedenfalls nicht für den Schweizer Cup. Das Problem ist der FC Basel. Respektive die hervorragenden Leistungen der Basler in Europa. Sie stehen in den Achtelfinals der Europa League und nach einem 3:0-Hinspielsieg bei der Frankfurter Eintracht mit einem Bein in den Viertelfinals. Und damit am Finalturnier in Deutschland.
Das Rückspiel gegen die SGE steigt am 5. oder 6. August. Wo ist noch offen. An diesem Datum sind die Viertelfinals des Schweizer Cups vorgesehen. Diese sind kein Problem, weil der FCB seinen Viertelfinal gegen Lausanne bereits am 14. Juni ausgetragen und 3:2 nach Verlängerung gewonnen hat.
Drohendes Termin-Chaos
Doch danach beginnt das Chaos. Ursprünglich wollte der SFV die beiden Halbfinals am 8. und 9. August und den Final am 12. August spielen. Doch wenn sich der FCB für das Finalturnier qualifiziert, spielt er am 10. oder 11. August seinen Europa-League-Viertelfinal. Päng! Terminkollision!
Die europäischen Halbfinals steigen am 16. und 17. August, der Final am 21. August in Köln. Die Zeit bis und mit Final ist Sperrzone. Und so lange zuwarten, bis der FCB ausscheidet, geht laut SFV-Kommunikationschef Adrian Arnold nicht. «Wir müssen die Spiele planen können. Da brauchen wir einen gewissen Vorlauf.» Zumal in der Schweiz ja 1000 Personen in den Stadien wieder erlaubt sind.
Nach dem Europa-League-Finaldatum wirds auch nicht besser. Die Vorqualifikation für die neue Champions-League-Saison beginnt bereits am 8. August. Also lange bevor die Finals der alten Saison steigen. Dieses Datum ist für Schweizer Klubs nicht relevant. Wohl aber der 25./26. August. Das ist die zweite Quali-Runde für die Königsklasse. Weil wir im Uefa-Ranking auf Platz 17 zurückgefallen sind, muss der Schweizermeister schon dann einsteigen. Und der könnte ja durchaus Basel heissen. Die helvetischen Europa-League-Kandidaten beginnen ihre Quali in Runde eins mit den Spielen des national Drittplatzierten am 28. August. Auch das könnte der FC Basel sein.
Doch um das zu bestimmen, muss der Cupfinal gespielt sein, denn davon hängt ab, wer die Europa-League-Kandidaten sind und wann sie einsteigen. Nehmen wir den Fall, dass der FCB in der Meisterschaft Dritter wird und im Cupfinal steht, was mit Winterthur und Bavois als mögliche Halbfinal-Gegner hoch wahrscheinlich ist, und verliert diesen, dann müssen die Basler in der Europa-League-Quali bereits am 28. August ran.
«Es werden mehrere Varianten besprochen»
So also kommt es in den nächsten Tagen zu einem Meeting zwischen dem Fussballverband und der Uefa. «Es geht darin um die Koordination der Basler Europacup-Termine und der Cuptermine sowie um die Meldetermine für die Europacup-Teilnehmer der Schweiz 2020/21», erläutert Arnold. Denn, ja: Der Meldetermin ist eigentlich der 3. August.
Welche Möglichkeiten gibt es denn? Arnold gibt sich bedeckt: «Es werden mehrere Varianten besprochen.»
Doch eigentlich gibt es nur eine. Und da muss der FCB im Eishockey-Playoff-Rhythmus spielen. Zum Beispiel seinen Halbfinal am 8. August. Das würde für den FCB bedeuten
- Sonntag, 2. August: Letzte Meisterschaftsrunde gegen Luzern
- Mittwoch, 5. August: Europa-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Frankfurt
- Samstag, 8. August: Europa Cup-Halbfinal gegen Winterthur oder Bavois
- Dienstag, 11. August, Europa-League-Viertelfinal
Vier Spiele in neun Tagen. Sportlich!
Und der Cupfinal? Es bleibt wohl nur Sonntag, der 23. August. Mit dem Nachteil, dass der Drittplatzierte der Meisterschaft wohl erst dann weiss, gegen wen er fünf Tage später europäisch spielen muss.