Aus dem Corona-Chaos das Beste gemacht
Handball-Star wird Fussball-Nationalspieler

Er startete 2020 als Handball-Nationalspieler und beendete es als Fussball-Nationalspieler. Wie eine verrückte Entscheidung das Leben des Fähringes Hilmar Leon Jakobsen veränderte.
Publiziert: 30.12.2020 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 15:19 Uhr
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Als Handballer wurde Jakobsen dreimal Meister und gewann zweimal den Pokal.
Foto: Sverri Egholm/portal.fo
Daniel Leu

Ein Jahr zum Vergessen! 2020 war der Horror! Wer mit Sportlern auf das zu Ende gehende Jahr blickt, der hört viel Negatives. Nicht so im Gespräch mit Hilmar Leon Jakobsen. «2020 war definitiv eines der besten Jahre meines Lebens», sagt er zu Blick.

Zu Beginn des Jahres war der 23-Jährige Fähringer Handballer. Mit Liga-Krösus H71 gewann er drei Meistertitel und zweimal den Cup. Mit der Nationalmannschaft nahm er an der Qualifikation zur WM 2021 teil. «Hätte mir damals einer gesagt, dass ich am Ende des Jahres Fussball-Nationalspieler sein werde, hätte ich nur laut gelacht», erinnert sich Jakobsen.

Auf Anhieb Fussball-Meister!

Doch dann kam Corona – und auf den Färöern wurden sämtliche Handball-Aktivitäten eingestellt, nicht aber der Fussball-Betrieb. Um sich fitzuhalten, trainierte Jakobsen deshalb im Fussball-Reserveteam von HB. «Als Jugendlicher war ich eigentlich Fussballer. Doch als ich mit 17 Jahren meine Hüfte operieren lassen musste, sagten mir die Ärzte, Handball sei besser für mich als Fussball. Deshalb wurde ich Handballer.»

Das Märchen nahm seinen Lauf. Im ersten Spiel für die HB-Reserven erzielte Jakobsen gleich zwei Treffer. «Daraufhin nahm der Trainer der 1. Mannschaft Kontakt zu mir auf und sagte, er hätte mich gerne in seinem Team. Zuerst dachte ich, dies sei eine schlechte Idee. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel mir dieser Gedanke. Deshalb änderte ich dann meine Meinung.»

Jakobsen Entscheidung war die richtige. «Eine Entscheidung, die mein Leben verändern sollte.» Erst wurde HB Meister, auch dank 12 Toren von ihm in 17 Spielen. Und dann rief ihn auch noch der Fussball-Nationaltrainer an und bot ihn für die bevorstehenden Länderspiele auf.

Debüt in der Nationalmannschaft

Am 11. November 2020 war es schliesslich soweit: Jakobsen gab gegen Litauen sein Debüt. Das Spezielle daran: Bereits im Januar spielte er gegen Litauen, damals aber noch im Handball.

Was folgt nun 2021? Nochmals eine irre Karrierewendung? «Nein», sagt Jakobsen und lacht, «Fussball war und ist meine grosse Liebe. Dabei soll es bleiben. Ich bin so froh, dass ich jetzt meiner Leidenschaft nachgehen kann und ich mein Land in meiner Lieblingssportart vertreten darf. Ich sag es ja: 2020 war ein Super-Jahr für mich!»

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