Vor Zeiten des Coronavirus' lebt der ehemalige Spitzen-Schiri Urs Meier (61) in der spanischen Küstenstadt Marbella mit Gattin Andrea und Töchterchen Blu (6) im Paradies. In seinem gemieteten Reiheneinfamilienhaus sieht er von der Dachterrasse aus bis zum Zwergstaat Gibraltar und zur Nordspitze von Afrika. Für seine Auftritte als Teleclub-Experte bei Champions-League-Spielen jettet Meier mehrmals monatlich in die Schweiz. Sunnyboy Meier ist auch als Vortragsredner (Titel: «Du bist die Entscheidung») bei Unternehmungsveranstaltungen, Tagungen und Kongressen ein gefragter Mann. Auch im Ausland.
Ausgangssperre in Spanien
Alles aus und vorbei! Schuld ist das Coronavirus. Letzten Samstagabend hat die spanische Regierung eine Ausgangssperre verhängt. Schulen, Kitas, Museen, Parks, Restaurants, Bars, alles ist zu. Sogar die Strände vor Meiers Haustüre sind gesperrt! Verstösse werden mit 300 Euro Busse geahndet. Meier ist deshalb im Paradies unter Hausarrest. Und muss all seine Auftritte in der Schweiz und Deutschland absagen.
Noch viel schlimmer: Meier, der jetzt mindestens drei Monate kein Einkommen hat, bekommt aus der Schweiz keinen Franken Ausgleichsentschädigung. Die Schiri-Legende zu BLICK: «Und das, obwohl ich als selbstständig Erwerbender seit 1986 um die 183 000 Franken an die Arbeitslosen-Versicherung einbezahlt habe.»
Meier ist frustriert
Meier ist kein Einzelfall. In der Schweiz gibts Hunderttausende selbständig Erwerbende, die zurzeit kein Einkommen haben. Meier: «Es trifft alle im Mark.» Meier erkundigt sich deshalb telefonisch bei der Arbeitslosen-Kasse des Kantons Zug. «Da wurde mir gesagt, dass ich als selbständig Erwerbender leider keinen Anspruch auf einen Ausgleich habe. Sie würden meine Situation zwar verstehen. Und ich solle doch warten, was der Bundesrat weiter entscheiden werde.» Meier genervt: «Es kann doch nicht sein, dass wir Jahr für Jahr Arbeitslosenbeiträge einzahlen müssen, bei Bedarf aber völlig ausgeschlossen sind.»
Wenn Meier mit seinem Hund Gassi gehen muss, darf ihn weder seine Frau noch das Töchterchen begleiten. Und für den Hund muss er immer einen Ausweis auf sich tragen. Meier: «Ein Polizist hat mir erzählt, dass er alleine gestern 17 Personen büssen musste. 300 Euro sind hier unten ein stolzer Betrag.» Umso mehr, wenn wie bei Meier die Einkünfte gänzlich versiegen.