Arbeitete an Film über Prozess
Maradona-Richterin nach Doku-Skandal suspendiert

Eine Richterin beim Verfahren zum Tod von Diego Maradona wurde suspendiert. Sie hatte an einem nicht genehmigten Dokumentarfilm über den Prozess teilgenommen, was Fragen zur Unparteilichkeit aufwarf. Das Gericht wird am Donnerstag über das weitere Vorgehen entscheiden.
Publiziert: 29.05.2025 um 05:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2025 um 07:33 Uhr
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Fussballlegende Diego Maradona starb im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt.
Foto: Rodrigo Abd
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Wegen ihrer Mitarbeit an einem nicht genehmigten Dokumentarfilm ist eine Richterin im Verfahren um den Tod der argentinischen Fussballlegende Diego Maradona vorübergehend vom Dienst suspendiert worden. Am Donnerstag entscheidet das Gericht über das weitere Vorgehen.

Sie sei für 90 Tage freigestellt, teilte der Oberste Gerichtshof der Provinz Buenos Aires mit. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Juristin ohne Genehmigung und Wissen ihrer Kollegen eine TV-Dokumentation über den Prozess gedreht hatte.

In lokalen Medien tauchte ein Trailer und der Entwurf für eine erste Episode der Doku auf. Die Anwälte der Angeklagten, der Nebenkläger und die Staatsanwaltschaft warfen der Richterin daraufhin Befangenheit vor, worauf sie sich aus dem Verfahren zurückzog.

Seit März stehen in San Isidro nördlich von Buenos Aires sieben Ärzte und Pflegende von Maradona wegen Totschlags vor Gericht. Alle Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.

Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden.

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