Herr Stroppa, Sind Sie überrascht vom Bundesrats-Entscheid?
Sandro Stroppa: Nein. Er hat die Strategie der letzten Wochen aufrechterhalten und sehr zurückhaltend informiert. Happen für Happen. Wir wünschten uns klarere Informationen.
Was bedeutet der Entscheid für den Amateurfussball?
Der Amateurfussball wird vor den Sommerferien ganz sicher nicht mehr wettkampfmässig stattfinden.
Das heisst für die heutige Sitzung des Zentralvorstands?
Ich gehe davon aus, dass unser Antrag, die Saison abzubrechen, sicherlich gute Chancen hat. In Anbetracht der unterschiedlichen Gegebenheiten, vor allem im Tessin und der Westschweiz, ist es unrealistisch, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Hinzu kommt: Sollten wir tatsächlich am 8. Juni wieder spielen dürfen, müssten wir in vier Wochen eine komplette Rückrunde plus Nachtragsspiele ansetzen. Das ist wegen der Schiedsrichter- und Platzsituation und der Spieler-Gesundheit nicht machbar.
Und wenn die Amateursaison nicht abgebrochen wird?
Die grosse Frage ist: Wie kann man die gelockerten Trainings-Restriktionen auf den Platz bringen? Das hängt von vielen Details ab. Gelten die für die ganze Schweiz? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Tessin sich dagegen wehren könnte. Oder Gemeinden, die Sportplätze noch nicht öffnen möchten. Es gibt aber auch Vereine, die mit der Umsetzung der Vorschriften einen viel zu grossen Aufwand hätten und das schlichtweg nicht können.
Und was passiert, wenn die Amateursaison abgebrochen wird?
Alle Beteiligten werden informiert. Dann warten wir ab und hoffen, dass der Fussball nach der Sommerpause in die neue Saison starten kann.
Erwarten Sie heute viele kritische Reaktionen Ihrer Mitglieder?
Es gibt bei jedem Entscheid, egal wie er ausfällt, Verlierer. Aber hier handelt es sich um eine übergeordnete Geschichte, die in einem Gesamtsystem tragbar sein muss. Es ist aber schon so, dass es die 13 Regionen und ihre Mitglieder finanziell hart treffen würde.
Breitensport darf in Kleingruppen trainieren
Auch im Breitensport gibts einen Entscheid: Ab dem 11. Mai dürfen Kleingruppen mit maximal fünf Personen wieder trainieren. Ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. Aber auch im Amateur-Bereich steht noch aus, ob der Verband die Saison weiterführen will oder ob es zum Abbruch kommt.
Am späteren Nachmittag präzisiert Bundesrätin Viola Amherd die Regeln für den Sport ab 11. Mai. «Im Interesse der Volksgesundheit will der Bundesrat die Lockerungen im Sport rasch zulassen», so Amherd. Hobbysportler – aus sämtlichen Sportarten – dürfen dann sowohl in Einzel- und in Mannschaftssportarten wieder trainieren. Voraussetzungen sind Schutzkonzepte und das Einhalten der Hygienemassnahmen.
Im Breitensport darf allerdings nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen trainiert werden und ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. «Jeder Anbieter muss ein eigenes Schutzkonzept haben», so Amherd. «Dasselbe gilt auch für den Betrieb von Sportanlagen.»
Definitiver Entscheid am 27. Mai
Im Leistungssport dürfen auch Teams über fünf Personen zusammen trainieren. «Die Einschränkungen sind im Leistunssport weniger streng. Dort können die Schutzmassnahmen einfacher gewährleistet werden», sagt Amherd. «Das gilt beispielsweise für Athletinnen und Athleten, die in einem nationalen Kader sind. Oder für den Mannschaftssport mit überwiegend professionellem Spielbetrieb.»
Bis am 8. Juni seien nur Trainingseinheiten vorgesehen, Wettkämpfe sind nicht erlaubt. Danach sei geplant, diese wieder zuzulassen – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werde immer die Entwicklung der Pandemie verfolgt. Amherd: «Der Bundesrat wird diesen Entscheid dann definitiv am 27. Mai treffen.»
Die Sportministerin weiter: «Bei Fragen zur Umsetzung und zu den nötigen Schutzkonzepten können sich die lokalen Vereine an ihre jeweiligen Dachorganisationen wenden. Das ist so organisiert, dass die Auskunft geben können.»
Wegen dem Coronavirus fallen derzeit auch alle Jugend- und Sport-Aktivitäten aus. «Damit fehlen den Vereinen wichtige Einnahmen», so Amherd. «Wir wollen diese Vereine zusätzlich unterstützen und sie Ende Jahr für die Ausfälle entschädigen. Wenn nötig, werde ich die entsprechenden Rechtsanpassungen in Auftrag geben.»
Für Sport in die Badi, nicht fürs Sünnele
Bergführer dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagt Viola Amherd. Und die Badis? Es sei bei allen Sportarten dasselbe: Wenn es ein Schutzkonzept gebe, sei die Öffnung möglich. Amherd betont aber, dass es Sache der Kantone beziehungsweise Gemeinde sei, ob die Öffnung erlaubt wird. Generell gelte: «Um Sport zu machen darf man in die Badi», sagt Amherd. «Aber nicht, um Freunde zu treffen und sich zu bräunen.»
Schwingen im Sommer?
Eine weitere Frage betrifft den Schwingsport: Müssen die Schwinger die Hose bis 2021 an den Nagel hängen? «Es wäre schön, im Sommer das Schwingen wieder zulassen zu können», antwortet Amherd. Das hänge ganz von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Der Schwingverband vermeldet, dass sicher bis Ende August keine Schwingfeste stattfinden werden: «Der Zentralvorstand wird zusammen mit den Teilverbänden nun nach Lösungen suchen, um den Schwingfestkalender 2021 lösungsorientiert zur Befriedigung aller Ansprechgruppen ausgestalten zu können.»
Swiss Olympic freut sich über «positive Aussichten»
Swiss-Olympic-Boss Jürg Stahl reagiert in einer Mitteilung erfreut über die «positiven Aussichten»: «Der Bundesrat zeigt mit dem Entscheid, welch grosse Bedeutung er dem Sport für die physische aber auch die mentale Gesundheit der Menschen in unserem Land und auch für die Wirtschaft beimisst. Für die Sportlerinnen und Sportler in unserem Land ergibt sich dadurch eine höchst erfreuliche Aussicht.» Und weiter: «Als Dachverband des Schweizer Sports wird Swiss Olympic seine Verantwortung wahrnehmen und zusammen mit den Mitgliedsverbänden für eine achtsame und schrittweise Rückkehr zur Normalität für den organisierten Sport sorgen.»
Betreffend Grossveranstaltungen über 1000 Personen sei für Ligen (insbesondere professionelle Ligen), Verbände, Veranstalter von grossen Events sowie für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler eine gewisse Planungssicherheit entstanden. Das ändere aber nichts daran, dass Veranstaltungen ohne Publikum nicht eine riesige Herausforderung bedeuten. Stahl: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein Lebensnerv des Sports - aus emotionaler und auch finanzieller Sicht. Ohne Beiträge des Publikums ist die Liquidität bei vielen Vereinen in Frage gestellt.» Swiss Olympic werde sich daher zusammen mit den Direktbetroffenen dafür einsetzen, dass ihre besondere Situation gebührend berücksichtigt werde.
Breitensport darf in Kleingruppen trainieren
Auch im Breitensport gibts einen Entscheid: Ab dem 11. Mai dürfen Kleingruppen mit maximal fünf Personen wieder trainieren. Ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. Aber auch im Amateur-Bereich steht noch aus, ob der Verband die Saison weiterführen will oder ob es zum Abbruch kommt.
Am späteren Nachmittag präzisiert Bundesrätin Viola Amherd die Regeln für den Sport ab 11. Mai. «Im Interesse der Volksgesundheit will der Bundesrat die Lockerungen im Sport rasch zulassen», so Amherd. Hobbysportler – aus sämtlichen Sportarten – dürfen dann sowohl in Einzel- und in Mannschaftssportarten wieder trainieren. Voraussetzungen sind Schutzkonzepte und das Einhalten der Hygienemassnahmen.
Im Breitensport darf allerdings nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen trainiert werden und ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. «Jeder Anbieter muss ein eigenes Schutzkonzept haben», so Amherd. «Dasselbe gilt auch für den Betrieb von Sportanlagen.»
Definitiver Entscheid am 27. Mai
Im Leistungssport dürfen auch Teams über fünf Personen zusammen trainieren. «Die Einschränkungen sind im Leistunssport weniger streng. Dort können die Schutzmassnahmen einfacher gewährleistet werden», sagt Amherd. «Das gilt beispielsweise für Athletinnen und Athleten, die in einem nationalen Kader sind. Oder für den Mannschaftssport mit überwiegend professionellem Spielbetrieb.»
Bis am 8. Juni seien nur Trainingseinheiten vorgesehen, Wettkämpfe sind nicht erlaubt. Danach sei geplant, diese wieder zuzulassen – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werde immer die Entwicklung der Pandemie verfolgt. Amherd: «Der Bundesrat wird diesen Entscheid dann definitiv am 27. Mai treffen.»
Die Sportministerin weiter: «Bei Fragen zur Umsetzung und zu den nötigen Schutzkonzepten können sich die lokalen Vereine an ihre jeweiligen Dachorganisationen wenden. Das ist so organisiert, dass die Auskunft geben können.»
Wegen dem Coronavirus fallen derzeit auch alle Jugend- und Sport-Aktivitäten aus. «Damit fehlen den Vereinen wichtige Einnahmen», so Amherd. «Wir wollen diese Vereine zusätzlich unterstützen und sie Ende Jahr für die Ausfälle entschädigen. Wenn nötig, werde ich die entsprechenden Rechtsanpassungen in Auftrag geben.»
Für Sport in die Badi, nicht fürs Sünnele
Bergführer dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagt Viola Amherd. Und die Badis? Es sei bei allen Sportarten dasselbe: Wenn es ein Schutzkonzept gebe, sei die Öffnung möglich. Amherd betont aber, dass es Sache der Kantone beziehungsweise Gemeinde sei, ob die Öffnung erlaubt wird. Generell gelte: «Um Sport zu machen darf man in die Badi», sagt Amherd. «Aber nicht, um Freunde zu treffen und sich zu bräunen.»
Schwingen im Sommer?
Eine weitere Frage betrifft den Schwingsport: Müssen die Schwinger die Hose bis 2021 an den Nagel hängen? «Es wäre schön, im Sommer das Schwingen wieder zulassen zu können», antwortet Amherd. Das hänge ganz von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Der Schwingverband vermeldet, dass sicher bis Ende August keine Schwingfeste stattfinden werden: «Der Zentralvorstand wird zusammen mit den Teilverbänden nun nach Lösungen suchen, um den Schwingfestkalender 2021 lösungsorientiert zur Befriedigung aller Ansprechgruppen ausgestalten zu können.»
Swiss Olympic freut sich über «positive Aussichten»
Swiss-Olympic-Boss Jürg Stahl reagiert in einer Mitteilung erfreut über die «positiven Aussichten»: «Der Bundesrat zeigt mit dem Entscheid, welch grosse Bedeutung er dem Sport für die physische aber auch die mentale Gesundheit der Menschen in unserem Land und auch für die Wirtschaft beimisst. Für die Sportlerinnen und Sportler in unserem Land ergibt sich dadurch eine höchst erfreuliche Aussicht.» Und weiter: «Als Dachverband des Schweizer Sports wird Swiss Olympic seine Verantwortung wahrnehmen und zusammen mit den Mitgliedsverbänden für eine achtsame und schrittweise Rückkehr zur Normalität für den organisierten Sport sorgen.»
Betreffend Grossveranstaltungen über 1000 Personen sei für Ligen (insbesondere professionelle Ligen), Verbände, Veranstalter von grossen Events sowie für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler eine gewisse Planungssicherheit entstanden. Das ändere aber nichts daran, dass Veranstaltungen ohne Publikum nicht eine riesige Herausforderung bedeuten. Stahl: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein Lebensnerv des Sports - aus emotionaler und auch finanzieller Sicht. Ohne Beiträge des Publikums ist die Liquidität bei vielen Vereinen in Frage gestellt.» Swiss Olympic werde sich daher zusammen mit den Direktbetroffenen dafür einsetzen, dass ihre besondere Situation gebührend berücksichtigt werde.