«Alles ist gemacht, es ist genug»
Trainer-Legende Favre bricht ihr Schweigen – und tritt zurück

Nach über drei Jahrzehnten im Trainer-Business zieht sich Lucien Favre (68) zurück. «Ich habe mich schon vor längerer Zeit entschieden», sagt er im Blick-Interview.
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Lucien Favre wird nicht mehr als Trainer zurückkehren.
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Sven SchochReporter Sport

Knapp drei Jahre nach seiner Dernière in Nizza und nach langer Zeit des Schweigens spricht der zweifache FCZ-Meistermacher Favre in seinem Haus in Saint-Barthélemy ausführlich über seine illustre Laufbahn: «Ich war immer busy. Jetzt bin ich 68, es ist schnell gegangen. Ich habe mein Alter schon fast vergessen, weil ich immer zu tun hatte, immer eingespannt war. Es ist gut für mich, so wie es ist.» 

Schon als virtuoser Spielmacher von Servette hat er auf dem Rasen Akzente gesetzt und 1985 mit den Grenats den Meistertitel gewonnen. Zusammen mit dem späteren Bayern-Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge prägt der Ex-Lausanner am Lac Léman eine goldene Epoche. Als Coach verschafft er sich sofort einen erstklassigen Namen – zunächst in der Romandie bei Echallens, Yverdon und Servette, dann mit drei Trophäen beim FC Zürich.

Favre hat Generationen von Spielern geformt

Ab 2007 mischt der Westschweizer den deutschen Markt auf: Mit Hertha Berlin, Borussia Mönchengladbach und Dortmund kommt Favre auf 393 Spiele. Am Niederrhein geniesst er heute noch Kultstatus für seine viereinhalbjährige Ära. Nach der Rettung in letzter Minute führt Favre die Fohlen-Elf zur Champions-League-Premiere. Und im Gespräch mit Blick veröffentlicht der dreifache Bundesliga-Coach des Jahres, dass ihn 2012 «eine Delegation von Bayern München in Düsseldorf besucht hat».

Favre hat Generationen von Spielern geformt und besser gemacht – von Nati-Captain Granit Xhaka bis zu Man-City-Topskorer Erling Haaland und Real-Star Jude Bellingham. Und während seines ersten Engagements in Nizza coacht er den wilden Italo-Stürmer Mario Balotelli zu 43 Toren in 76 Spielen. «Favre hat mich sehr viel besser gemacht.» Diese Meinung teilen viele.

Hier gehts zum grossen Blick-Interview mit Lucien Favre.

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