Mitten in die Vertragsverhandlungen mit Mercedes erhöhte George Russell (27) mit seiner siebten Pole-Position in Singapur den Preis für 2026. Und aufgepasst: Bei seiner einzigen Pole in diesem Jahr siegte der Brite – in Montreal.
«Warum nicht auch hier?», fragte Russell. «Aber ich werde hier vor Max und den beiden McLaren sicher keine ruhige Minute haben. Das kann sehr eng werden!»
Und die TV-Zuschauer dürfen sich mitten am Tag (14 Uhr MEZ) über den Nachtspuk am Äquator freuen. Auch dieses Jahr wird der Safety Car wieder ausrücken müssen. Ja, wenn es im Cockpit und den Köpfen zu heiss wird.
Williams bestraft
Ärger war auch nach dem hektischen Qualifying angesagt: Bei beiden Williams (12. Albon, 13. Sainz) waren die DRS-Öffnungen am Heckflügel offenbar zu gross. Erlaubt sind 85 Millimeter. Die FIA entdeckte im äusseren Bereich grössere Öffnungen. Das erwartete Urteil um 00.43 Uhr Lokalzeit: Disqualifikation – und ein Start aus der letzten Reihe.
Russell hatte Glück, dass er am Ende jubeln konnte. Max Verstappen (0,19 Sekunden zurück) tobte: «Wenn vor dir ein offenbar frustrierter Fahrer zwei Sekunden langsamer fährt, bist du auf deiner schnellsten Runde chancenlos. Das darf einem Profi nicht passieren. Es war ein McLaren. Aber nicht Oscar!»
Der Holländer meinte seinen Kumpel Lando Norris. «Jetzt muss ich beim Start neben Russell wieder mehr riskieren», sagte der Sieger der beiden letzten Rennen in Monza und Baku. Singapur ist eine grosse Chance, den Rückstand auf das Papaya-Duo weiter zu verkleinern, auch wenn Verstappen hier noch nie eine Pole-Position oder einen Sieg feiern konnte. Im Gegensatz zu allen anderen Rennstrecken.
WM-Leader Piastri steht in der zweiten Reihe neben Russell-Teamkollege Antonelli, der sein Tief überwunden hat. Schlägt der Italiener wie beim Russell-Triumph in Montreal zu. Damals feierte er als Dritter seinen bisher einzigen Podestplatz.
1974: Fittipaldi - Hulme
1984: Lauda – Prost
1985: Lauda – Prost
1988: Senna – Prost
1989: Senna – Prost
1990: Berger – Senna
1991: Berger – Senna
1998: Häkkinen – Coulthard
2024: Piastri – Norris
1974: Fittipaldi - Hulme
1984: Lauda – Prost
1985: Lauda – Prost
1988: Senna – Prost
1989: Senna – Prost
1990: Berger – Senna
1991: Berger – Senna
1998: Häkkinen – Coulthard
2024: Piastri – Norris
Bei Ferrari herrscht seit Baku dicke Luft. Und jetzt musste sich Leclerc (7.) um 0,1 Sekunden von Hamilton (6.) schlagen lassen. Auch hier bahnt sich ein Kampf mit Crash-Potenzial an.
Keine Strafe gegen Sauber
Bei Sauber konnte Hülkenberg (38) nach sieben Niederlagen gegen Bortoleto (20) wieder einmal jubeln, verpasste aber als Elfter seinen ersten Sauber-Auftritt im Top Ten-Finale.
Die beiden Sauber-Piloten mussten mit Tsunoda zur Rennleitung, weil sie bei Gelb nicht vom Gas gegangen sind. Bortoleto: «Das stimmt nicht. Nur weil ich vom Gas ging, habe ich den zweiten Teil der Qualifikation knapp verpasst.» Das Urteil nach Mitternacht: Keine Strafen.