Grossaufmarsch heute in Fiorano: Am Mittag landet direkt neben dem Wohnhaus des legendären Enzo Ferrari (1898–1988) mit etwas Verspätung ein Helikopter.
An Bord ist der frühere Fiat–Boss und neue Ferrari-Präsident Sergio Marchionne. Begleitet wird er vom neuen Teamchef Maurizio Arrivabene. Beide kommen bewusst im Pullover, verzichten auf Kravatten.
Dass sie die Situation bei den Roten nicht von heute auf morgen ändern können, ist Marchionne bewusst. «2015 wird ein schwieriges Jahr für uns. Der Neuaufbau erfordert Geduld – und Gott baut ja nicht unser Auto.»
Teamchef Arrivabene strahlt dennoch eine gewissen Zuversicht aus. Er erklärt den geladenen Mediengästen: «Ich bin von den ersten Auftritten Vettels hier in Italien begeistert. Sein Enthusiasmus ist riesig – er wird uns alle beflügeln.»
Bei der Formulierung ihrer Ziel bleiben die beiden realistisch. Arriavabene sagt: «Zwei Rennsiege wären ein Erfolg, drei ein Triumph!» Worauf Präsident Marchionne ergänzt: «Mit vier Siegen wären wir im siebten Himmel!»